Oberforstrat Bernhard Hake (rechts) dankt den Rentnern (von links) Franz Schmidt, Anton Kienzler, Margarethe und Ewald Dold sowie Anna und Emilian Kienzler beim wunderschön wieder hergerichteten "Elzbach-Käpelle". Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaft von Rentnern restauriert das Kleinod bei Schonach / Kirchlein rund 500 Jahre alt

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Am Einstieg in den Wäldersteig, dort, wo einst bei der Schätzle-Mühle der steile Anstieg nach Schonach für die Fuhrleute begann, wurde vor rund 500 Jahren die Elzbach-Kapelle (oder das Elzbach-Käppele) erbaut – vor allem die Fuhrleute sollen hier um Schutz und Hilfe für die nächsten, schweren Kilometer gebeten haben.

"Die Kapelle liegt auf Boden, der dem Land Baden-Württemberg gehört, also auf Staatswaldgebiet", erklärte Oberforstrat Bernhard Hake den Grund, warum er hier durchaus zuständig sei. Und er habe festgestellt, dass das kleine Kapellchen mehr und mehr verkomme. "Ich hatte vage im Hinterkopf, dass schon einmal eine Gruppe zu Beginn des Jahrtausends eine Restaurierung durchgeführt habe. Ein Name sei ihm dabei erhalten geblieben: Emilian Kienzler. Und an den habe er sich einfach gewandt mit der Bitte um Hilfe.

"Wir haben 2001, damals auf Bitten von Reinhard Mayer, dem Vorgänger von Bernhard Hake, das Dach geflickt, das war zu jener Zeit total kaputt. Die vor einiger Zeit verstorbene Nachbarin Ingeborg Broksch hat sich bis zu ihrem Tod um die Kapelle ein wenig gekümmert, und sie hatte Reinhard Mayer darum gebeten", klärte Emilian Kienzler auf.

Damals habe er gemeinsam mit Max Kuner, Rochus Eberl und Emil Dold die Restaurierung vorgenommen, erinnert sich Emilian Kienzler. Zwei der Helfer, Rochus Eberl und Max Kuner, seien ebenfalls verstorben, Emil Dold sei im Pflegeheim. Für die verstorbenen Helfer und Ingeborg Broksch legte man eine kurze Schweigeminute ein beim Kaffee im Oberprechtäler "Kreuz".

Beinahe wie neu sieht sie jetzt wieder aus. Der Innenraum wurde neu gestaltet, sich der Heiligen Maria und Josef habe sich am Ende Franz Schmidt angenommen und sie restauriert und neu bemalt. Wie neu sieht auch das Äußere aus, das Dach wurde neu gedeckt und – weil die Unterkonstruktion ebenfalls recht schwächlich ausgesehen hatte, wurde auch diese erneuert. Das kleine Türmchen sei abgebaut und später komplett renoviert wieder aufgesetzt worden. Unter Mithilfe seines Bruders Anton, Franz Schmidt, Ewald und Margarethe Dold, seiner Frau Anna und zwischenzeitlich auch von zweien seiner Söhne hatte Emilian Kienzler die Arbeit in rund 70 Stunden geschaffen. "Ich finde, ein solcher Einsatz ist keine Selbstverständlichkeit", lobte Hake die Senioren. Ebenfalls unterstützt worden sei die Gruppe von Michael und Sebastian Burger, die unentgeltlich ein Gerüst gestellt hatten.