Viele Mitstreiter hat das Ehepaar Schyle gefunden, die "Z’ Lichtgau" wollen. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturführerin Ingrid Schyle und ihr Mann versorgen die Teilnehmer mit Geschichten und Sagen von früher

Schonach (hjk). Diesmal war es keine einfache Wanderung mit Naturführerin Ingrid Schyle, das versprachen schon die zahlreichen Laternen, die sie und ihr Mann Wolfgang zu verteilen hatten, mit dicken, leuchtenden Kerzen drin. Einen "Z’ Liechtgang" des Schwarzwaldvereins Schonach hatte das rührige Paar angekündigt, gespickt mit Geschichten und Sagen aus früheren Jahrhunderten.

Vom Treffpunkt am Haus des Gastes ging es hinauf ans Vogeleck und über das Holzeck hinab zum "Berghüsli", dessen Nebenzimmer als "Lichtstube" auserkoren war. Schon unterwegs erzählte Wolfgang Schyle die Geschichte vom Weiherma und vom "Bindlebupper", der nicht weit entfernt gelebt haben soll. Von Hexen im Schwarzwald und den Köhlern, die dereinst mit ihren glühenden Kohlen auf dem Wagen vom Rensberg in Richtung Dorf hinab fuhren, sprach Ingrid Schyle unterwegs – und natürlich durfte auch die Legende der Wolfshündin "Senta" nicht fehlen.

Als man dann so langsam im "Berghüsli" eingerichtet war und die "Lichtstube" im Dämmerlicht der Laternen versank, begann der eigentliche "Z’ Liechtgang". Dort wurden die "Lichtgänger" schon von einigen anderen erwartet, die nicht so gut zu Fuß sind.

Ingrid Schyle klärte auch darüber auf, dass die Lichtstuben in früheren Jahren nicht nur Freunde hatten. Der Obrigkeit waren sie als Hort der Unzucht sogar ein Dorn im Auge. Denn wenn sich die ledigen Mägde und Mädchen trafen, um an ihrer Aussteuer zu arbeiten, waren auch die "bösen Buben" nicht weit – und die Jungfräulichkeit der Ledigen in Gefahr.

Selbstredend hatte stilecht die eine oder andere Frau auch ihr "G’strick" dabei, um den Eindruck eines echten Lichtganges zu erwecken, und Margot Kienzler sorgte mit ihrer Gitarre für die Begleitung für so manches gemeinsam gesungene Lied.

Nicht nur Vorträge der Schyles sollten es werden, "es soll sich entwickeln", hoffte die Wanderführerin, der wie ihrem Mann das Bewahren der Geschichte am Herzen liegt.