Stellvertretende Vorsitzende des Sprecherrats der Rheuma-Liga Arbeitsgemeinschaft Schonach-St.Georgen ist Edeltraut Koch. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Rheumaliga beklagt fehlendes Hallenbad und Abrechnungsmodus der Krankenkassen

Schonach (hjk). Im "Rebstock" führte die Arbeitsgemeinschaft Schonach-St. Georgen der Rheuma-Liga Baden-Württemberg ihre Jahreshauptversammlung durch. Nur etwa 30 der deutlich mehr als 200 Mitglieder hatten den Weg nach Schonach gefunden.

Über 1000 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit hatten einige der Sprecherratsmitglieder geleistet, denn neben verschiedenen Seminaren wurden auch solche Veranstaltungen besucht, die der Landesverband vorschreibt. Darunter seien auch etliche mehrtägige Veranstaltungen gewesen, machte Schriftführerin Elfriede Henninger den Versammelten klar.

Viel Arbeit bringt auch gute Einnahmen, konnte Buchhalterin und Kassenwartin Renate Häckel aufzeigen. Nach kleinen Verlusten in den Vorjahren, als man auf Rücklagen zurückgreifen musste, habe der Verein wieder ein deutliches Plus erarbeitet. Die kleine finanzielle Schräglage der Vorjahre sei vor allem einem geänderten Abrechnungsmodus geschuldet gewesen, stellte sie fest. Allerdings stünden in diesem Jahr auch wieder einige kostspielige Anschaffungen an. Gut komme auch immer wieder das "Aqua-Biking" an, das der Verein in Schonach anbiete, dennoch musste hier ein kleiner Verlust hingenommen werden.

Der Vorsitzende Hans-Jürgen Kommert beklagte sich darüber, wie die Ehrenamtlichen teilweise behandelt würden, wenn sie unpopuläre Maßnahmen durchsetzen müssten. "Wir sind als Ehrenamtliche ohne Bezahlung – müssen aber dennoch betriebswirtschaftlich denken."

Kritisch sei derzeit die Lage in St. Georgen zu sehen, da hier seit einigen Wochen das Hallenbad geschlossen sei, räumte er ein. Zwar habe man mit der Albert Schweitzer-Klinik in Königsfeld und dem "aqualino" in Unterkirnach Ausweichmöglichkeiten gefunden, das jedoch bei Weitem nicht alle bisher Betreuten nutzten. In einem Hotel, das im Stockwald der Bergstadt eröffnen wolle, könnten zwei bis drei Gruppen ihre Übungen durchführen. Das Angebot eines Triberger Hotels sei leider seitens der Mitglieder auf Ablehnung gestoßen, da das Wasser für Kleinere zu tief sei.

Ein Problem stelle auch dar, dass bei den Therapeuten immer wieder Ersatz gefunden werden müsse – die Physiotherapeuten seien heute oft stark ausgelastet.

Ein Aktivposten im Vorstand ist Irmgard Schröder, die seit einigen Jahren auch für die Abrechnung der Verordnungen mit den Krankenkassen zuständig zeichnet. Sie beklagte, dass diese Arbeit immer schwieriger werde: Nunmehr hätten sich nahezu alle Krankenkassen verständigt, dass eine direkte Abrechnung nicht mehr möglich sei, sie wollen alle Unterlagen nur noch digitalisiert, was über die Arbeitsgemeinschaft nicht mehr geleistet werden kann. "Die vorbereitenden Arbeiten bleiben gleich aufwendig wie bisher, dann muss ich aber alle abgelaufenen Verordnungen gebündelt an eine Abrechnungsfirma schicken, damit diese sie einscannt und die Ergebnisse per CD an die Krankenkasse schickt – was aber Geld kostet", klagte sie.

Wieder einmal hat die stellvertretende Vorsitzende Edeltraut Koch für die Mitglieder einen Ausflug organisiert: Mit einem Triberger Busunternehmen soll es am 20. Juni am frühen Morgen losgehen. "Wir werden eine Tagesfahrt durchführen, die uns zunächst nach Pforzheim ins Schmuckmuseum und danach nach Rastatt ins Schloss Favorite führen wird", so ihr Angebot.

Respekt zollte Bürgermeister Jörg Frey dem Vorstand. Er habe sich unter der Arbeit der Rheuma-Liga so viel nicht vorstellen können und zeigte sich überrascht über die vielen Aufgaben im Ehrenamt.

Neben der Hauptversammlung hatte der Sprecherrat einen Vortrag aus dem Kreisseniorenrat organisiert. Hans Rohrbach stellte die "Vorsorgemappe" vor, die nicht nur für Senioren sehr sinnvoll sei, sondern eigentlich für jeden Menschen. Denn in hilflose Situationen könne eigentlich jeder Mensch kommen. Und mittels einer sorgfältig ausgefüllten Vorsorgemappe könnten viele Dinge geregelt werden nach eigenem Willen, sollte man den einmal nicht äußern können, aus welchen Gründen auch immer.