Räte vergeben Auftrag für 55 000 Euro

Von Claudius Eberl

Schonach. Die Gemeinde muss zahlreiche mangelhafte Schächte sanieren. Dabei geht es auch um viel Geld.

2006 und 2007 hatte die Gemeinde Schonach insgesamt 43 Kanalschächte sanieren lassen. Nur zwölf davon wurden mangelfrei abgenommen, die Gewährleistungsansprüche fristgerecht angemeldet. Dumm nur, dass die ausführende Firma schon kurz darauf Konkurs anmeldete. Die Ansprüche wurden vom Ingenieurbüro Greiner auf rund 87 000 Euro berechnet.

Eine Sanierung der Schächte ist nun unumgänglich, wie Bürgermeister Jörg Frey dem Gemeinderat vortrug. Erstens, um einen langfristig sauberen Betrieb der Abwasserkanäle zu gewährleisten, zweitens, um endgültige Ansprüche im Insolvenzverfahren geltend machen zu können.

Bei der Suche nach einem geeigneten Sanierungsverfahren stieß man auf die Firma Erles Umweltservice aus Meckesheim. Diese reinigt die Kanäle mittels Hochdruck bis auf den festen Grund, dann werden mit 80 bis 120 Grad heißem Wasser Fette und Öle an der Schachtwand entfernt. Mit einem Spezialmörtel saniert man lose Stellen und Ausbrüche, dann wird in den Schächten mittels eines Anschleuderverfahrens eine rund 15 Millimeter starke Schicht eines Spezialmörtels aufgebracht.

Ein großer Vorteil ist unter anderem, dass die Auskleidung aus mineralischem Material besteht und somit durch die Schachtwand eindringendes Wasser langsam durch die Beschichtung diffundieren kann. Interessant auch der Preis, der läge statt der kalkulierten 87 000 Euro bei einem herkömmlichen Verfahren bei nur 55 623 Euro.

Wie lange denn so was halte, wollte Herber Fehrenbach (CDU) wissen. Genau sagen könne man das nicht, erklärte Marcus Greiner vom gleichnamigen Ingenieurbüro. Sicher sei nur, dass der Verbund beim neuen Verfahren wesentlich besser wäre als beim Herkömmlichen. Die Gewährleistung, beantwortete er Christian Herrs (CDU) Frage, betrage die üblichen vier Jahre.

Eigentlich, so Helmut Kienzler (FW), müsste man ja die Kanalschächte, die größtenteils aus den 60er-Jahren stammen, austauschen. "Aber über die Kosten brauchen wir ja nicht zu reden." Ob es möglich sei, die Wandstärke über die 15 Millimeter hinaus zu erhöhen. Das, so Greiner, sei nicht nötig. "Schäden werden ja manuell repariert und dann kommen auf die Wände nochmals die 15 Millimeter zusätzlich drauf."

Das Gremium entschied sich einstimmig für die Kanalsanierung durch die Firma Erles.