Bei der Burgergruppe stehen die Zeichen auf Wachstum: Hier ein Blick auf die Baustelle der KBS-Spritztechnik am Fabrikberg in Schonach vom Herbst diesen Jahres. Fotos: Burgergruppe Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Erweiterung der KBS-Spritztechnik geht im Frühjahr in Betrieb / Prüf- und Testcenter geplant

Eine positive Bilanz zieht Thomas Burger von der Burgergruppe für das Geschäftsjahr 2016. Über 135 Millionen Euro seien erwirtschaftet worden. Und auch auf das neue Jahr blickt der geschäftsführende Gesellschafter zuversichtlich.

Schonach. Die Zeichen stehen auf Wachstum. So gründet die Burgergruppe im kanadischen Barrie ein neues Werk, das von einem der Söhne von Thomas Burger, nämlich Fabian Burger, geleitet wird. Unterstützt wird Fabian Burger dabei von seiner Frau Ivana. Ab Februar werden laut Firmenmitteilung die ersten Maschinen in der kanadischen Niederlassung aufgebaut. Die Produktion starte dann im zweiten Quartal.

Wobei Thomas Burger betont, "keinesfalls geht es darum, dem Standort Schonach etwas wegzunehmen". Weder durch das Werk in Tschechien, noch durch das in Kanada. Denn in Nordamerika solle nicht nur produziert, sondern auch entwickelt und aktiv vertrieben werden. Das Werk dort solle vollumfänglich für den lokalen Markt produzieren. Die Internationalisierung sei für alle Standorte "als große Chance zu sehen", so Thomas Burger. "Schonach ist und bleibt unser Ursprung und Hauptstandort mit den entsprechenden Schnittstellen zu den weiteren Werken."

Auch hierzulande wird expandiert. So hatte Thomas Burger mit dem Spatenstich am Fabrikberg 7 in Schonach im Mai offiziell den Bau zur Werkserweiterung der KBS-Spritztechnik gestartet. Die Inbetriebnahme der Räumlichkeiten erfolge im kommenden Frühjahr. "Die Erweiterungsmaßnahme am Standort Schonach war erforderlich, um die steigenden Auftragszahlen – speziell im Automotivebereich – und die damit verbundenen Kapazitätsengpässe zu bewältigen", erklärt Burger. Darüber hinaus würden durch den Umzug des Formenbaus und des Technologiezentrums in die Räumlichkeiten des KBS die Synergieeffekte zwischen den Standorten deutlich erhöht. Die Logistikwege könnten so auf ein Minimum reduziert werden.

Außerdem möchte die Burgergruppe im ehemaligen Nettogebäude in der Turmuhrenstraße 3 ein Prüf- und Testcenter schaffen. Hintergrund sei, dass viele Prüfungen in den vergangenen Jahren in externen Labors durchgeführt worden seien, verbunden mit entsprechenden Kosten. "Jetzt aber nimmt die Burgergruppe diesen wichtigen Schritt der Qualitätssicherung selbst in die Hand", informiert Burger. Die so gewonnene örtliche Nähe ermögliche ein enges Zusammenspiel zwischen Entwicklung und Versuch.

Die Burgergruppe konnte in diesem Jahr auf ihr 160-jähriges Bestehen zurückschauen. Seit der Unternehmesgründung im Jahr 1856 ist einiges geschehen. Und wie den neuerlichen Plänen zu entnehmen ist, stellt sich die Burgergruppe kontinuierlich den sich verändernden Herausforderungen am internationalen Markt. Dabei setzt sich auch die Familientradition fort. Thomas Burger weist darauf hin, dass im Geschäftsjahr 2016 seine Zwillingssöhne Manuel und Fabian in die Leitung des Unternehmens eingestiegen sind.

Der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Umsatz von 135 Millionen Euro bedeutet laut Unternehmen eine Steigerung um zwölf Prozent. Besonders bedeutend sei der Umsatzanstieg um acht Prozent auf nunmehr 88 Millionen Euro bei der SBS-Feintechnik, die auch ihre Mitarbeiterzahl von 384 auf 402 erhöht habe.

Um gleich 150 Mitarbeiter gewachsen sei die SBS-Nepron in Tschechien, die zudem ein Umsatzplus von 35 Prozent vorweisen könne. Mit einem voraussichtlichen Umsatzplus von fünf Prozent sei zudem die KBS-Spritztechnik "sehr gut unterwegs". Aktuell gebe es 900 Mitarbeiter in der Burger-Unternehmensgruppe.

Weitere Informationen: www.burgergruppe.com

Die Burgergruppe ist auf Wachstumskurs. Hierfür braucht es natürlich auch zusätzliche Mitarbeiter. Aktuell gebe es mehrere Stellen in verschiedenen Bereichen neu zu besetzen, teilt das Unternehmen mit. "Sorge bereitet uns der demografische Wandel – und das zu allererst mit Blick auf die Ausbildungsplätze", meint Thomas Burger, geschäftsführender Gesellschafter. "Noch können wir die Ausbildungsplätze im gewerblichen Bereich abdecken – doch die Schülerzahlen gehen immer weiter zurück. Uns schmerzt besonders die geringe Zahl der Schulabgänger bei der Werkrealschule und dass es den klassischen Hauptschüler so gut wie nicht mehr gibt." Auch wegen der Nahverkehrsproblematik sei das Unternehmen auf Bewerber aus der Region "dringend angewiesen", so Burger.