Foto: Marc Eich

Feuer in Schonacher Sommerbergstraße wird von Hausmeister entdeckt. 26 Menschen in Sicherheit gebracht.

Schonach - Bei einem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus in Schonach ist am Dienstagabend erheblicher Sachschaden entstanden. Rund 100 Feuerwehrkräfte waren vor Ort, um das Feuer zu bekämpfen.

Das Geräusch des Rauchwarnmelders hatte den Hausmeister des Objekts aufhorchen lassen und die dortigen Bewohner vielleicht vor Schlimmerem bewahrt. Denn als dieser gegen 22.15 Uhr im Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses in der Sommerbergstraße, in dem früher das Hotel Schlossberg untergebracht war, nach dem Rechten sehen wollte, entdeckte er den Brand. "Ich habe die Wohnungstür aufgemacht und überall waren Flammen", erzählte er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Unverzüglich haben er und seine Frau die Rettungskräfte alarmiert und anschließend die Bewohner vor dem ausgedehnten Brand gewarnt.

Denn bereits auf Anfahrt der ersten Kräfte schlugen Flammen aus dem Dach des mehrgeschossigen Gebäudes, in dem 19 Wohnungen untergebracht sind. Unverzüglich wurden weitere Kräfte aus der Raumschaft nachalarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr war ein Teil der rund 30 Bewohner bereits aus dem Gebäude draußen, mehrere mussten jedoch noch von der Feuerwehr in Sicherheit werden. Vor Ort wurde unverzüglich unter den Augen zahlreicher Schaulustiger der Löschangriff vorbereitet. Dabei wurden mehrere Trupps unter Atemschutz direkt in das Gebäude geschickt, um den Innenangriff zu starten und nach weiteren Bewohnern zu suchen, zusätzliche Kräfte positionierten sich an der Hinterseite des Hauses.

Von der Sommerbergstraße aus wurden die beiden Drehleitern der Feuerwehren aus Schonach und Triberg positioniert, um die Flammen von oben einzudämmen. Hierzu war es jedoch nötig, auch Löschwasser aus den umliegenden Gewässern zu pumpen. Nicht zur Verfügung stand hierbei jedoch der Kurparkweiher, der aufgrund von Baumaßnahmen abgelassen wurde. Stattdessen staute man unter anderem eine nahe gelegene Löschwasserstelle, um genügend Wasser für die Rohre bereitstellen zu können.

Aufgrund der Ausbreitung des Brandes dauerte es jedoch gewisse Zeit, bis der Löschangriff die erhoffte Wirkung zeigte und der Brand unter Kontrolle war. Auch nach rund anderthalb Stunden flammte es im Dach immer wieder auf. Die Feuerwehr war daher einige Zeit beschäftigt, um auch die zahlreichen Glutnester abzulöschen und den Bereich des Dachgeschosses zu durchsuchen. Auch deshalb, weil der dortige Bewohner zwischenzeitlich vermisst wurde – sich dann jedoch unverletzt meldete. Zwei Feuerwehrmänner wurden beim Löschangriff im Bereich des Dachbodens durch aufgescheuchte Wespen gestochen und leicht verletzt.

Noch während den Löscharbeiten hatten Kriminalbeamte aus Villingen den Brandort unter die Lupe genommen, um nach der Ursache für das Feuer zu forschen. Diese ist momentan noch völlig unklar, auch zur Höhe des Sachschadens konnte vor Ort noch keine Angabe gemacht werden. Um die Unterbringung der betroffenen Bewohner kümmerte sich während des Einsatzes der bereits früh am Ort des Geschehens erschienene Bürgermeister Jörg Frey. Diese wurden bei Nachbarn, Bekannten und teilweise in Hotels untergebracht. Im Laufe der Nacht konnte ein Teil der Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.

Bisher ist noch nicht sicher, wie viele Wohnungen vorerst nicht mehr bewohnbar sind. Im Einsatz waren 100 Kräften der Feuerwehr und zahlreichen Helfern des Rettungsdienstes inklusive des organisatorischen Leiters des Rettungsdienstes sowie des DRK-Ortsvereins, die Polizei, der Kreisbrandmeister und ein Feuerwehrarzt. Dieser kümmerte sich auch um mehrere, von Wespen gestochenen, Feuerwehrkräfte. Diese hatten das Pech, dass ausgerechnet ein Wespennest ihren Einsatz erschwerte. Angaben zu weiteren Verletzten lagen bislang noch keine vor.



Videos