Strahlende Gesichter auf allen Seiten. Die AldeGott-Biker sind bei der Spendenübergabe komplett in der Nachsorgeklinik dabei – allerdings sind sie mit dem Auto gekommen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

"AldeGottBiker-Tour" beschert der Nachsorgeklinik ein Rekord-Spendenergebnis / Spielbereich wird umgebaut

Von Hans-Jürgen Kommert Schonach/Furtwangen. Eine gehörige Portion Leidenschaft – das zeichnete die zweite "AldeGottBiker-Tour" zugunsten der Nachsorgeklinik Katharinenhöhe in Furtwangen aus. Und zugleich sorgte diese tiefe Leidenschaft für ein Rekord-Spendenergebnis, das alle Erwartungen sprengte. Als nun bei der Übergabe neben den Hauptorganisatoren Wolfgang Förtsch und Hansjörg "Jackson" Jäkle auch sämtliche AldeGott-Biker in der Klinik zusammen kamen, war das ein weiterer magisch-emotionaler Moment.

Auf Bitten des Leiters der Klinik, Stephan Maier, der eine gute Erinnerung an die erste Tour vor sechs Jahren hatte, als die Radler ihm 14 500 Euro an Spenden in die Kasse gespült hatte, wagte Initiator Wolfgang Förtsch sozusagen als Abschiedsgeschenk seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Burger Industriewerke Schonach einen zweiten Anlauf. Erklärtes Ziel war zunächst, das Super-Ergebnis der ersten Tour zu toppen – vielleicht mit 20 000 Euro.

Diese Ziele musste Förtsch stetig im Verlauf der Anmeldungen und Spendenzusagen nach oben korrigieren, selbst noch in den letzten Tagen. Nun, bei der Übergabe der Spende, betonte er den absolut guten Geist, der auf der gesamten Tour zu spüren gewesen sei – vielleicht mit der kleinen Ausnahme am giftigen Aufstieg von Niederwasser zur "Schönen Aussicht".

"Aber was wir da an Fürsorge und tollem Einsatz von Wirt Axel Duffner erleben durften, hat alle Schinderei aufgewogen", schwärmte Konrad "Koni" Fallert. Besonders beeindruckt war er vom einzigen Läufer im Feld, Hubert Zeitvogel, der es über die gesamte Strecke geschafft hatte, am Hauptfeld dran zu bleiben. Er hatte auch gerechnet: 27 500 Kilometer habe der gesamte Tross zurückgelegt.

Er betonte, dass die Tour auch für die AldeGott-Biker etwas ganz Besonders gewesen sei. "Wir kennen ›Jackson‹ schon lange, der hat uns beim ersten Mal ins Spiel gebracht und war auch diesmal wieder sehr aktiv", nannte er Gründe für das Zusammenspiel. Jedem gehe es heute so gut, da könne man auch mal etwas davon weiter geben. "Das, was hier rübergekommen ist, war für uns alle ein einschneidendes Erlebnis. Ein solches Gänsehaut-Erlebnis wie bei der Ankunft im Kurpark und der anschließenden Party mit den ›Wombats‹ hast du nicht oft", schilderte er mit glänzenden Augen.

"Berg und Tal kommen nicht zusammen, dafür aber die Menschen. Ich habe mit Stolz die tolle Stimmung genossen und finde den Erfolg sensationell", zeigte sich Schonachs Bürgermeister Jörg Frey begeistert. Und er zeigte auf, dass Förtsch ja nun Rentner sei und mehr Zeit habe – da könnte er doch nochmals etwas machen. Dieser erhielt von den Bikern eine Tafel, auf der sich alle Starter verewigt hatten.

Dann aber kam der magische Moment: Wolfgang Förtsch holte den symbolischen Scheck hervor und gemeinsam überreichte man Maier die stolze Spendensumme (die mit der Summe auf dem Scheck nicht ganz übereinstimmte) von sage und schreibe 40 811,18 Euro.

Später, bei einem kleinen feinen Imbiss, tauchte die Frage auf, was die Klinik mit der Summe vorhabe. "Da gäbe es zwei Möglichkeiten", sagte der Klinikchef. In den letzten Jahren habe man seitens der Klinik sehr viel Wert auf die Qualität der medizinischen Versorgung gelegt. "Wir wollten, dass möglichst jedes Kind hier auf Rollstuhl und Krücken verzichten kann, wenn es uns verlässt", nannte er die Gründe. Nun aber sei es wichtig, auch räumlich besser zu werden, daher sei ein Anbau geplant für 2,5 Millionen Euro. Hier könnte man einen Bereich nach der Tour benennen. Die zweite Möglichkeit sei der Spielbereich, der große Veränderungen erleben werde wegen des Anbaus, erläuterteMaier. Hier könne man natürlich mit der Spendensumme mehr bewirken.

Gemeinsam beschlossen alle Beteiligten, die Summe für den Umbau des Spielbereichs zur Verfügung zu stellen.