Marlies Schneider (unten rechts) begrüßt die Gäste zur Feier des 40. Geburstags des Schonacher Bildungswerks. Darunter befinden sich ihre Vorgänger Gudrun Haas, Richard Schwär mit Ehefrau und Michael Nopper (unten links, von links). Wolfgang Schyle (oben links) erläutert die Geschichte der Schonacher Kirche. Foto: Eberl

Ökumenisches Bildungswerk Schonach bietet in vier Jahrzehnten breites Angebotsprogramm für Erwachsene an.

Schonach - Sein 40-jähriges Bestehen feierte das ökumenische Bildungswerk Schonach am Samstag. Um 15 Uhr trafen sich Interessierte am Pfarrzentrum, dort wo auch die Wurzeln des Bildungswerkes liegen.

Marlies Schneider, Leiterin des Bildungswerkes, begrüßte die Gäste. Darunter waren auch ihre Vorgänger Gudrun Haas und Richard Schwer. Ebenso hatte Michael Nopper, stellvertretender Direktor des Bildungswerks der Erzdiözese Freiburg und Leiter des Bildungswerkes Villingen, den Weg nach Schonach gefunden. Nicht gekommen war Pfarrer Ehrath, der ehemalige Ortspfarrer entschuldigte sich, da er noch andere Verpflichtungen hatte. Er ließ jedoch seine Freude über den Erfolg der einst von ihm ins Leben gerufenen Einrichtung übermitteln. Auch Bürgermeister Jörg Frey und der Gemeinderat ließen sich entschuldigen – sie befanden sich auf Klausurtagung.

Ortspfarrer Ehrath ruft Einrichtung ins Leben

Vor 40 Jahren, so erzählte Marlies Schneider, nahm der damalige Ortspfarrer Ehrath den Bau des Pfarrzentrums zum Anlass, ein breites Bildungsangebot für Erwachsene der Schonacher Bevölkerung ins Leben zu rufen. Themen wie »Psychologische Anmerkungen zur Ehe« oder »Das Kind in der Leistungsgesellschaft« wurden schon damals gut angenommen.

Im Jahr 1978 übernahm Gudrun Haas die Führung des Bildungswerks. Sie führte nicht nur den heute noch bestehenden Literatur-Treff ein, sie machte das Bildungswerk zu einer ökumenischen Einrichtung. 1991 schließlich übernahm Richard Schwär die Leitung, unter ihm kamen auch klassische Konzerte ins Programm. Und 2010 übernahm dann Marlies Schneider die Leitung und zwar mit Unterstützung ihres Mannes Andreas Kaiser sowie von Rita Huber, Rita Feiß und Irene Vinci. So kamen in den letzten 40 Jahren 80 Halbjahresprogramme zustande, knapp 1600 Veranstaltungen bot man an. Aus Landesmitteln stehen dem Bildungswerk übrigens 4,55 Euro pro Veranstaltung zu, die Gemeinde Schonach und die Pfarrgemeinde St. Urban unterstützen mit Material und mietfreien Räumen. Schneider bedankte sich nach ihrer Einführung bei allen, die geholfen hatten, die Programme der letzten 40 Jahre umzusetzen.

Lob gab es von Michael Nopper: »Es ist schon toll, wie gut das alles in Schonach läuft!« Er hatte einen Gutschein dabei, mit dem das Bildungswerk der Diözese das Honorar für eine Veranstaltung übernehmen wird sowie Pralinen für alle Verantwortlichen.

Nach einem kleinen Umtrunk ging das Programm weiter. Wolfgang und Ingrid Schyle hatten zu einer Wanderung eingeladen. Auf dem Weg vom Pfarrzentrum zur Kirche, über das ehemalige Schwesterhaus im Turntal zum Gitschbühl, von dort zur Wilhelmshöhe, Gummelen, Silberberg/Herrenwald ging es zum Rensberg in die dortige Wirtschaft.

Unterwegs erfuhren die Wanderer allerlei interessante Dinge, etwa über die Anfänge der Schonacher Kirche und deren ältesten Teil, dem Turmunterbau von 1512, über das ehemalige Schwesterhaus und die dort wirkende Schwester Helena oder über das alte Schulhaus in Rensberg und die Schülerin Ema Fix, die 1850/51 durch ein Lawinenunglück auf dem Schulweg vom Elzbach her kommend ums Leben kam.

Nach der sehr informativen Wanderung kehrte die Gruppe im Gasthof Karlstein ein. Nach einem zünftigen Vesper gab es den Film »Viehjud Levi« mit Bruno Cathomas, Martina Gedeck und Ulrich Noethen zu sehen, der 1998 auch in eben diesem Gasthof gedreht wurde. Das Drehbuch entstand nach einem Theaterstück des St. Georgeners Thomas Strittmatter.

Nach dem knapp 90-minütigen Film war aber noch nicht Schluss mit der Jubiläumsfeier des Bildungswerks Schonach. Den Abend ließen die vielen Gäste bei einem Konzert von »ma’ma’lala« ausklingen. Die fünfköpfige Band aus dem badischen Friesenheim sorgte mit ihren überwiegend deutschsprachigen und eigenkomponierten Songs für Riesenstimmung auf dem Rensberg.