Was eigentlich ein uralter Opel C-Kadett war (gebaut von 1973 bis 1979) ist nun ein kleiner Renner, dem fast die gesamten Eingeweide sowie die Türen entfernt wurden zwecks Gewichtsersparnis. Um den Fahrer zu schützen, ist ein Käfig als Überschlagschutz eingebaut. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Autoslalom: Quietschende Reifen sorgen für staunende Blicke

Schonach. Donnernde Motoren und quietschende Reifen hört man schon von weitem, doch erst wenn man an der "Rennstrecke" für die Slalom "Trophy Schöne Aussicht" angekommen ist, wird das Ausmaß dessen erkannt, was Axel Duffner, Hotelier des namensgebenden Hotels zwischen Schonach und Niederwasser organisatorisch zu leisten hatte.

Das beginnt damit, dass er sich für die Sperrung der Kreisstraße 5751 die Genehmigung holen musste – während der Trophy kommt hier nur ein Rennfahrzeug auf die Piste. Zum 17. Mal richtet der bekennende Slalom-Freak diese Trophy aus, in der Regel sind es deutlich mehr als 100 Starter, die aus ganz Deutschland und dem direkt benachbarten Ausland kommen. 121 sind es diesmal.

Gleich nach dem ersten Fahrzeug gab es für die Folgenden zunächst eine Ruhezeit. Der Peugeot 206 machte Probleme: Ein Kühlmittel-Schlauch war geplatzt und hatte auf der rund 1800 Metern die Spuren hinterlassen. Mit rund 45 Minuten Verspätung ging es erst weiter.

So hatte sich die Rennleitung mit Wilfried Ruoff an der Spitze entschieden, angesichts der Verspätung anstelle der angesetzten drei Wertungsfahrten nur zwei durchzuführen.

Seit genau 17 Jahren kommt Ruoff als Rennleiter in den Schwarzwald. "Ohne Axel wäre das Rennen nicht denkbar; er hat eine unglaubliche Erfahrung, viel Übersicht und echt gute Leute", schwärmte der Mann aus Heilbronn im Gespräch mit unserer Zeitung.

Rund 100 Helfer hat Axel Duffner im Einsatz, er selbst ist überall und nirgends. Mit seinem Headset hat er jederzeit mit allen Helfern Sprechverbindung. "Heute Mittag ist das Restaurant geschlossen, weil sämtliche Gäste an der Strecke sind oder selbst mitfahren".

Sobald die Ampel für den jeweiligen Starter den Start freigab, galt es für sie nach Überqueren der Lichtschranke, so schnell als irgend möglich die Strecke hinter sich zu bringen, die von Schonach nach Schönwald führte. Da es sich um einen Slalom handelte, mussten möglichst alle Pylonen stehen bleiben – was wohl nicht immer ganz einfach war. Gestartet wird hier zuerst in der seriennahen Gruppe G, mit jeder Startgruppe werden die Veränderungen stärker.

Letzter Starter war einmal mehr der Hausherr Axel Duffner mit einem BMW M3, der schon vom Sound her geradezu unheimlich war. Gestartet wurde direkt in Höhe der Langenwaldschanze, wo ein professionelles Startgelände aufgebaut worden war. So nebenbei wechselte auch schon mal ein Fahrzeug den Besitzer. Reifenstapel und getunte Rennfahrzeuge standen bereit und wurden von den Motorsportfans ausgiebig begutachtet und bewundert.

Wer wollte, konnte sich gegen einen Obolus von 15 Euro selbst einen Adrenalinstoß verpassen: Der eine oder andere Zuschauer wagte sich dafür auf den Beifahrersitz eines erfahrenen Piloten. Diese "Renntaxen", die die Strecke hinunter donnerten, wurden von Axel Duffner selbst gesponsert. Der Erlös geht wieder einer sozialen Einrichtung im Skidorf zu.