Oktoberfeststimmung hält beim Zunftball in der Uhrmacher-Ketterer-Halle Einzug (oben). Nicht ganz freiwillig zeigen die "Rocker" aus dem Gemeinderat ihre Künste an der Luftgitarre (unten links). Gleich zwei völlig verschiedene Tanzeinlagen zeigt die Garde – so auch als Waldelfen (Mitte). Die Folgen der Gesundheits- und Pflegereform thematisiert die Katholische Frauengemeinschaft bei ihrem Auftritt (rechts). Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: In Schönwald ziehen alle an einem Strang / Narren lassen es auf der Bühne krachen / Tolle Stimmung

Von Hans-Jürgen Kommert

Am traditionellen Zunftabend des Schönwälder Hirtebue beteiligen sich alle Narren des Dorfes. Der Zusammenhalt kommt richtig zum Tragen.

Schönwald. Schon beim Einzug zeigt es sich – alle Narren halten zusammen. Das starke Programm begann mit den Tänzen der Hirtebuebe und der Weihermänner – und dem ersten starken Auftritt der Garde. Schon zuvor hatten die "weltweit" bekannten "Los Amigos" für Laune in der gut gefüllten Uhrmacher-Ketterer-Halle gesorgt. Diese tolle Stimmung stieg den ganzen Abend eher an als dass sie abflaute. Denn die Band nutzte vor allem die Umbau-Pausen – und der Gemeinderat musste dazu immer wieder herhalten.

Katrin Keck und Barbara Zipfel sorgten als wankende Bäume am neuen Wappenbrunnen für die erste verkappte Büttenrede und sprachen einige Dinge im Dorf an. Weggekommen seien sie von der Mariengrotte – aber am jetzigen Platz fühlen sie sich ebenfalls wohl: Blick auf die Kirche sei ebenso vorhanden wie auf die "Heiligen im Viktoria".

Nach einem witzigen Showtanz der Wälderhexen sorgten die Weihermänner dafür, dass auch die Nachbargemeinden mit ihren kleinen Unzulänglichkeiten erwähnt wurden – so war der berühmte Gutachsteg ebenso Thema wie die Malereien an den Männerparkplätzen oder die Strumbel-Uhr "in den Schone".

Als Minions traten die Männer der Narrenzunft an. Moderiert wurde zumeist vom "Chef" Christof Kammerer selbst, oft bekam er Unterstützung. Ob als Frosch, der sich auf das Naturfreibad freut, oder als Kuhfladen-Weitwerfer, er zeigte sich immer "up to date". Auch seine Vorgängerin Susi Singler als Maus, die aus der "Landpost" ausreisen muss, wies auf neue Programmpunkte hin.

Einmal mehr war zu erkennen, dass die Erznärrinnen der Katholischen Frauengemeinschaft ein wichtiger Bestandteil der Schönwälder Fasnet sind. Sie legten mit ihrer sicher maßlos übertriebenen Darstellung der Auswirkungen von Gesundheits- und Pflegereform einen umjubelten Auftritt hin. Sie thematisierten eine von einer Feldwebel-Pflegekraft geleitete Abendtoilette im Pflegeheim, die zur Lachnummer wurde.

Martin Moser, diesmal nicht als Helene Fischer, sondern als "Zweiter Ober Entwicklungshilfe Kommissar", nahm sich das Gemeindeentwicklungskonzept vor und hinterfragte, ob die Arbeit von zwei Jahren womöglich umsonst war – ist die Gemeinde finanziell doch nicht auf Rosen gebettet. Doch ganz ohne eine musikalische Einlage ging es dann doch nicht. Er habe sich den Gitarristen aus der Begleitband von Helene ausgeborgt. Und gemeinsam mit Ralf Maier performte er dann aufs Heftigste. Zu guter Letzt erzählte er von den Fehltritten einiger Bürger, die wohl hochrote Köpfe bekommen hätten, wären alle dagewesen.

Nach einem ausufernden Oktoberfest kam gegen Mitternacht das große Finale – doch unbestätigten Berichten zufolge soll das Fest noch Stunden weitergegangen sein.