Narren eröffnen die Fasnet mit eindrucksvoller Zeremonie vor der Uhrmacher-Ketterer-Halle

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Auch in Schönwald hieß es an Dreikönig wieder: "Die Fasnet ist eröffnet". Unter tatkräftiger Mitwirkung des Musikvereins Kurkapelle Schönwald eröffneten alle Narren des Kurorts gemeinsam die "fünfte Jahreszeit".

Bei kühlen Temperaturen und Trockenheit waren am Dienstagabend neben den einheimischen Zünften auch Abordnungen der Burghexen aus "Tryberg", der Schillersteinhexen und der Geißenmeckerer aus Schonach auf dem großen Vorplatz der Uhrmacher-Ketterer-Halle vertreten. Dazu konnte der Vorsitzende der Hirtebuebe Schönwald, Christof Kammerer, gemeinsam mit Barbara Zipfel etliche Gäste begrüßen. "Die lange Zeit der Enthaltsamkeit ist nun vorbei", behaupteten sie.

Die beiden Narrenchefs freuten sich, dass auch in diesem Jahr wieder Wälderhexen, Weihermänner und Vertreter des Lochemer Fasnetsclubs mit dabei waren. Dazu hatte sich wieder eine große Zahl von FC-Hexen zur Schar der Narren gesellt.

Weihermänner schrubben kräftig

Nachdem die Träger der "Hoogestägge" bei den Narren und Hästrägern die Häser abgestaubt hatten, präsentierten die Hirtebuebe ihren Tanz, auch die Weihermänner standen da nicht zurück – sie schrubbten ihren Brunnen wieder kräftig.

Gekürt wurde auch der Träger, respektive die Trägerin des "Hoogestägge" 2015. Bekanntlich erhält den "Hoogestägge" in Schönwald nur jemand, der sich im Besonderen um die Fasnet im Ort verdient gemacht hat. In diesem Jahr ist dies Rita Hirt, die nach Einschätzung der Hirtebuebe-Chefetage alle Bedingungen zum Erhalt des Ordens bestens erfüllt. Dafür gab es nicht nur den Orden, sondern sie musste auch "dunkles Weiherwasser" aus der Milchkanne trinken, was angeblich unglaublich stärke für die "fünfte Jahreszeit". Allerdings schien das Gebräu der Geehrten sichtlich zu munden. Doch musste auch sie den Schwur leisten, den "Hoogestägge" während der gesamten Fasnet gut sichtbar zu tragen und immer dem Anlass entsprechend gekleidet zu sein. Denn ansonsten drohe eine Runde für alle anwesenden Narren, was ihr jedoch wenig Sorgen zu bereiten schien.

Dann griffen auch noch die Wälderhexen mit viel Getöse ins Geschehen ein. Stinkender Rauch kündigte ihren Auftritt an. Sie hatten auch in diesem Jahr wieder zwei arme Seelen angezogen, aus denen nach einer Zeremonie wieder neue Hexen geboren werden sollten. Die beiden jungen Frauen mutierten durch das Anlegen des Kleides, der Schürze und schließlich auch der Maske zu echten Wälderhexen, die nach einigen großen Schlucken Hexentrunk der Verbrennung der alten Gewänder schließlich auch noch den Hexenbesen erhielten.

Kräftige musikalische Umrahmung bekamen die Narren von der Kurkapelle Schönwald, die mit vielen Beiträgen zum Gelingen des Abends beitrug. Nach dem offiziellen Teil ging es ausdauernd weiter, denn heuer gab es wieder Glühwein, Punsch und auch etwas Essbares.