Fachmann in Sachen Windenergie: Gerhard Kienzler steht auf der im Sommer 2001 unter seiner Regie errichteten Windkraftanlage auf dem Schonacher Gitschbühl. Archivfoto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Schönwald lässt Fachmann nach geeigneten Flächen suchen / Bürgerversammlung

Von Christel Börsig-Kienzler Schönwald/Schonach. Die Amtszeit von Bürgermeister Hans-Georg Schmidt geht nach 32 Jahren langsam zu Ende. Er lädt daher die Schönwälder am Freitag, 27. April, zu einer weiteren Bürgerversammlung ein. Dabei geht es auch um das derzeit viel diskutierte Thema Windenergie.Schmidt wird in der Bürgerversammlung am kommenden Freitag ab 19 Uhr in der Uhrmacher-Ketterer-Halle über die finanzielle Situation der Gemeinde berichten. Er wird auch auf seine über drei Jahrzehnte währende Tätigkeit als Schultes des Kurortes und Skidorfes zurück blicken und Bilanz ziehen.

Der Bürgermeister blickt zudem nach vorne, wenn das Ende seiner Amtszeit auch absehbar ist. So lud er zur Bürgerversammlung Gerhard Kienzler ein. Der Geschäftsführer des Planungsbüros "Windkraft Schonach GmbH" hat unlängst im Gemeinderat über "Windenergie" referiert. "Der Vortrag war sehr interessant, so dass wir die Bevölkerung daran teilhaben lassen wollen", informiert Schmidt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Die Gemeinde will von Kienzler einen Suchlauf machen lassen, wo auf ihrer Gemarkung Windenergie möglich ist. "Herr Kienzler kennt sich erstklassig auf dem Gebiet aus und wird das Ganze für uns prüfen und Windmessungen machen", so der Bürgermeister. "Er hat von uns die mündliche Zusage, dass er die Standortsuche alleine machen kann. Das Ganze kostet uns nichts", verrät Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Gemeinde überlegt, ein Bürgerprojekt anzustoßen. Schmidt betont: "Schließlich sollte jede Gemeinde einen Teil ihrer Energie auf diese Art erzeugen, die nicht umweltschädlich ist."

Am Freitag will man aber erst einmal mit den Bürgern diskutieren und sie fragen, ob sie solche Windräder auf Schönwälder Gemarkung überhaupt wollen, sich vorstellen können oder ob es einen Aufschrei gibt.

"Bisher haben wir in der Raumschaft mit einer Positivausweisung auf Triberger Gemarkung Richtung St. Georgen in punkto Windkraftanlagen vorgesorgt", erinnert Schmidt. "Daher hat derzeit auch keiner eine Chance, irgendwo anders in der Raumschaft eine Anlage aufzustellen." Anfragen von Schönwälder Bürgern gebe es mehrere, wie der Schultes bemerkt.

Anhand von Plänen werde Kienzler seine Ergebnisse vorstellen und aufzeigen ob und wo Windkraftanlagen möglich und sinnvoll wären. "Wir vertrauen ihm, dass er nur ein Projekt empfiehlt, das auch wirtschaftlich sinnvoll ist". Sollte dies der Fall sein und die Bürger stimmen zu, wollen er und der Gemeinderat das Ganze seitens der Gemeinde ankurbeln. "Dann müsste auch der Flächennutzungsplan geändert werden und eine zusätzliche Positivausweisung in Zusammenarbeit mit Schonach und Triberg erfolgen", so Schmidt.