Die vier Hochschwarzwälder Karl Willmann, Georg Stelz, Christoph Hog und Tobias Schwab präsentieren in Schönwald ihre Lieblingssongs aus den Bereichen des heimatlichen Wälderalltags: Wein, Weib, Gesang, gutes Essen, die Sorge um das liebe Geld und das Allgemeine Leben. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Klangvolles Konglomerat an Gesangsvariationen

Schönwald. Ein interessantes Konglomerat an Fähigkeiten servierten die "Wilden Wälder" auf der provisorischen Bühne im Anbau des Vereinshauses beim Schönwälder FC-Förderverein. Vom vielstimmigen Gesang über Hardrock bis hin zum Ausdruckstanz konnten die begeisterten Besucher vieles erleben – und alles zum Kaputtlachen.

"Diä sin doch z’ dumm zum Milchhole", gipfelten die "Wilden Wälder" am Ende bei ihrem "Fluchlied" – und der Anbau erbebte noch einmal vor Gelächter – denn es war bereits die Zugabe. Die vier Schwarzwälder Kindsköpfe, wie sie sich selbst nennen, begeisterten einmal mehr mit alemannischem Dialekt.

Die "Wilden Wälder" aus dem Raum Titisee zeigten sich als Mundartkabarettisten ganz in Schwarz gekleidet mit Waldarbeiter-Gummistiefeln in Orange oder Gelb. Von Beginn an schafften sie es, bei den Besuchern mit ihrer ur-alemannischen Mundart zu begeistern. Hauptinstrument war ihre Stimme und dazu die Melodica, Gitarre und ein Cajón.

Ein ganz besonderes Loblied sang anfangs Karl Willmann darüber, dass er am Samstag immer mit seiner geliebten Frau nach "Friburg" zum Shoppen gehen muss. Eine Hose und die dazu passende Bluse soll es sein. Zwischendurch sind aber ein Dutzend paar Schuhe fällig – jeweils mit Goldkettchen. So zieht es sich den ganzen Tag hin. Georg Stelz, der als Postbote arbeitet, bestimmt selbst, welche Briefe, Karten und Päckchen er zustellt. Sollte ein Geburtstagswunsch einmal verspätet ankommen, hebt er die Karte eben einfach bis zum nächsten Jahr auf.

Laut eigener Aussage bringen die vier mit ihrer Operette in vier Akten und dem Ausdruckstanz "Hochkultur" nach Schönwald. Wobei sich dessen vier Akte eher zum Lachen und Schenkelklopfen eignen. Willmann und Hog sind im letzten Akt "Allein im Wald" – und über den Ausdruckstanz von Stelz im Hintergrund amüsieren sich die Besucher.

Auch die Gedanken einer Waschmaschine interpretieren die Musiker: Leider lebe sie nicht bei einer jungen Frau, wo es auch einmal nette Dessous gebe, sondern bei einem Pensionär, wo es nur Billig-Jeans und Unterwäsche zum Waschen gebe. Tobias Schwab schwärmte von einem wunderschönen Mann – dem neuen Pfarrer, der gut aussieht. "So ein schöner Mann, doch keiner darf ihn haben", bis man ihn beim Schmusen erwischt.

Nach der Pause verwandelte sich Schwab auf der Bühne in Mechthild Melcher. Sie braucht unbedingt neue Topflappen und fährt deshalb mit dem Zug nach Freiburg. Sie setzt sich neben Herbert (Christoph Hug), der eigentlich wegen der letzten drei Bier des Vorabends eher in Ruhe gelassen werden will. Erst als Mechthild nach viel Palaver ihren "selbergmachte" Likör auspackt, taut er auf ...

Ihre Texte haben die "Wilden Wälder" an bekannte Melodien angelehnt. So wird schon mal auf "Yesterday" von den Beatles ihr heiß geliebter "Wurschdsalad" oder der Gesang zu den Haltestellen der Höllentalbahn geht zu Lasten verschiedener Elvis-Songs.