Foto: Hans-Jürgen Kommert

Kaum Platz zum Umfallen: Besucher feiern in Dirndl und Lederhose. Bayerische Band "Obacht" sorgt für Stimmung.

Schönwald - Während in München nach dem Oktoberfeststart vermutlich bereits die ersten Bierleichen abtransportiert werden mussten, begannen in Schönwald die vorbereitenden Maßnahmen zum ersten Schönwälder Oktoberfest.

Wie auch beim Original fuhren beim "Einmarsch" Pferde voraus – es waren allerdings nicht die schweren Kaltblüter, die die Bierwagen der einzelnen Brauereien ziehen müssen, vielmehr waren die in Schönwald auf engem Raum verteilt – unter der Motorhaube eines wunderschön restaurierten Deutz Traktors. Auch der Gemeinderat mitsamt Bürgermeister Christian Wörpel ließ es sich nicht nehmen, am Umzug teilzunehmen. Der Musikverein Kurkapelle Schönwald sorgte an dritter Position für die Marschmusik, eine Abordnung der Schützen mit Königsfamilie war trotz organisatorischer Tätigkeit ebenso dabei wie die mitbeteiligten Wälderhexen. Die Narrenzunft des Dorfes, das DRK, der Fußballclub sowie die Freiwillige Feuerwehr ergänzten aus Sicht der Gastgeber den Umzug.

Mit von der Partie war aber auch der Musikverein Schollach und auch die Trachtengruppe aus Triberg nutzte den Rahmen, um sich zu präsentieren. Dazu kamen weitere historische Traktoren. Eröffnet wurde der Umzug mit einem Startschuss, den keiner überhören konnte – die Böllerschützen sorgten dafür, dass niemand den Start versäumte.

In der Halle verkündete dann der Bürgermeister, nach einigen gekonnten Schlägen, denselben Spruch wie sein Münchner Pendant eine Stunden zuvor: "Ozapft is!" Nach Angaben der Organisatoren habe die Staatsbrauerei speziell für diesen Anlass ein besonderes Bier gebraut, das nach Vorbild des Münchner Wiesenbieres deutlich dunkler und kräftiger im Geschmack sei. Das lief dann aber ähnlich wie auf der Wiesn in Strömen. Zwar gab es auch die "kleinen" Halbe, doch zumeist trank Mann ebenso wie Frau "eine Maß" _ - oder auch mehr.

Am späten Abend legte dann die bayerische Band "Obacht" los mit einem Feuerwerk an Festzelt-Musik und bester Gute-Laune-Hits. Da schwebte auch schon mal "Major Tom" durch die Uhrmacher-Ketterer-Halle.

Mit speziellen Leuchtern hatten die Organisatoren dafür gesorgt, dass tatsächlich so etwas wie "Wiesn-Flair" aufkam, auch wenn die Halle natürlich wesentlich weniger Besucher fasst wie die riesigen Zelte in München.

Wie auch beim Original waren "Hendl" und "Haxn" im Angebot, auch die Original Münchner "Weißwurst mit Breze" war gefragt – in Bayern eigentlich eher ein spätes Frühstück.

Auch am Sonntag herrschte bereits früh wieder Oktoberfeststimmung in der Halle – was die Augen von Oberschützenmeister Rudi Schätzle leuchten ließ: Seine Mannen hatten alles richtig gemacht.