Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Bilanz und Ausblick von Bürgermeister Christian Wörpel / "Schönwald hat Zukunft"

Schönwald. Bürgermeister Christian Wörpel ließ in seinem Rückblick das vergangene Jahr Revue passieren. Er zeigte auf, dass auch mit schmalen Kassen viele Dinge bewegt werden können. Dabei kamen auch Probleme zur Sprache. Zum einen der Schnee, der für die Gemeinde so wichtig ist. Die Schneelage werde verbessert durch einen neuen Schneeerzeuger, der im Auslauf des Dobellifts stationiert ist. Dadurch kann die Zahl der Öffnungstage deutlich verlängert werden.

Schon 2015 hatte es aufgrund der trockenen Witterung Probleme mit der Trinkwasserversorgung gegeben. Auch 2016 erwies sich als schwieriges Jahr, sodass sich die Gemeinde zu einer Neufassung der Straßwaldquellen entschloss – und zudem setzt man auch eine interkommunale Zusammenarbeit mit der wasserreichen Nachbarstadt Furtwangen. Die Baugenehmigung für den Übergabebehälter ist inzwischen erteilt, so dass die Ausschreibung der Arbeiten erfolgen kann.

Mittlerweile gibt es weitere Überlegungen zur gemeindeübergreifenden Verknüpfung der Trinkwassernetze. So wird angestrebt vom Furtwänglehof über das Farnbergtal in Richtung Korallenhäusle eine Verbundleitung nach Schonach zu legen. Diese einmalige Chance soll dazu genutzt werden, die Anwesen im Farnberg ebenfalls mit Wasser zu versorgen.

Das Weißenbachtal soll als nächstes vom Wasserverbundprojekt profitieren. Dazu konnte 2016 bereits der Bereich Escheck/Neue Welt an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz angeschlossen werden. Bedeutsam sei das Wassernetz auch für die Brandbekämpfung durch die Feuerwehr. "Glücklicherweise war bei einem Feuer in der Schwarzwaldstraße genug Löschwasser vorhanden. Wir können zudem sehr froh darüber sein, dass der Brand in der kalten Nacht im Februar glimpflich ausging. Hierbei zeigte sich wieder, wie wichtig die interkommunale Zusammenarbeit bei der Feuerwehr ist und dass wir bei größeren Bränden auf die umliegenden Wehren aus Schonach und Triberg angewiesen sind", betonte Wörpel.

Ein wichtiges Thema bleibe das schnelle Internet, das in den nächsten Jahren hohe Investitionen erfordere, so Wörpel. Zwar sei Unterkirnach bedauerlicherweise aus dem Ferienland ausgeschieden, dennoch bleibe eine enge Verzahnung. Wörpel sieht das Ferienland, das dennoch sehr gut aufgestellt sei, weiter als "ausgezeichnete Sache". Dies habe sich beispielsweise bei der Premiere der Multimediashow "Abenteuer Ferienland" gezeigt. "In den ausverkauften Veranstaltungen sah man, in welch touristisch reizvoller Umgebung wir eigentlich leben und wie eng Tourismus und Lebensqualität miteinander verzahnt sind".

Erneut bestätigt wurde das Zertifikat "Heilklimatischer Kurort der Premiumqualität". Eine weitere Verbesserung für Gäste und Einheimische sei die Ausweitung der Tempo-30-Zone an der B  500 bis zum Bühl. Die heilklimatische Luft habe auch bei der Namensgebung für den ersten Premiumwanderweg eine Rolle gespielt – er wird 2017 als "Heilklima-Steig" eröffnet. Er beginne und ende an der Tourist-Info, wo sich die Wanderer zugleich am neu gestalteten Heimatmarkt erfreuen könnten.

Wenn alles nach Plan laufe, könne 2017 das Freibad zum Naturbad umgebaut werden. Dazu fehle derzeit noch der offizielle Förderbescheid.

Unschön sei im abgelaufenen Jahr die Nachricht gewesen, dass der größte Arbeitgeber und Steuerzahler des Dorfes, die Firma Hock GmbH, insolvent sei. Es bleibe zu hoffen, dass für dieses Unternehmen und den Standort Schönwald eine positive Lösung gefunden werde. Positiv dagegen entwickle sich die Einwohnerzahl, was eine stetige Anpassung der Kindergartenangebote nach sich ziehe.

Entrümpelt sei die ehemalige Kinderklinik, so dass Abriss und Neubau des "Belle Flair" nichts mehr im Wege stehe – zumal die "Landpost" nun Geschichte sei. Dies wiederum sei Voraussetzung für die Erstellung einer neuen Ortsmitte. Die Sprungschanze, leer stehende Schaufenster und die Ortsbeschilderung seien weitere Themen der Neugestaltung des Ortes.

Problematisch entwickle sich die medizinische Versorgung. Man sei weiterhin auf der Suche nach einem Nachfolger für die Arztpraxis Jung sowie der Apotheke. Dafür wurde das Hauptamt nach der Arbeitszeitreduzierung von Sarah Brinkhus auf eigenen Wunsch mit Andreas Herdner kompetent neu besetzt. Mit der Organisation des Weihnachtsmarkts konnte er sich schnell positiv in Szene setzen. Auch die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen liege in seiner Hand und klappe vorzüglich. Besuch aus der Partnergemeinde kam mit dem Tischtennisverein AS Honguemar-Le Landin. Neben der Partnerschaft zu Bourg-Achard pflegt der Kurort auch eine Freundschaft mit Schönwald im Fichtelgebirge. Zur 700-Jahr-Feier besuchte der Schönwälder Rat die Freunde.

In der Schule konnte zudem die Akustikdecke angebracht werden. Für den Musikverein soll es wieder trocken werden, die Verschalung des Dobelstübles ist beschlossen.

Am Ende seines Rückblicks bedankte sich Wörpel beim Gemeinderat und bei den Gemeindemitarbeitern für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Daneben galten Dankesworte den vielen, ehrenamtlich engagierten Bürgern. Auch sie haben einen wesentlichen Teil zum Wohle des Dorfes beigetragen.

"Schönwald hat Zukunft", fasste Bürgermeisterstellvertreter Adalbert Oehler mit der Auflistung von Vorhaben zusammen. Mit dem jungen Bürgermeister mache die Arbeit im Rat zudem "richtig Spaß. Möge 2017 der Wegweiser stets den Weg zum Menschen zeigen", betonte Oehler.