Heimatvereine des Ferienlandes zeigen die ganze Bandbreite des Brauchtums und ihrer vielfältigen Aktivitäten auf
Von Hans-Jürgen Kommert Raumschaft Triberg/Furtwangen/St.Georgen/Unterkirnach. "Heimat – Trachten – Brauchtum", so lautete das Motto eines denkwürdigen Treffens auf dem Reinertonishof in Schönwald. Dort zeigten die Heimat- und Trachtenvereine des Ferienlandes am Sonntag bei strahlendem Frühsommerwetter die ganze Bandbreite ihres Schaffens auf.Bereits am Vormittag luden die Schönwälder "Dorfmusikanten" zum Frühschoppen ein. Und am Nachmittag ging es dann bunt zur Sache, denn wenn man eines sagen kann: Vor allem die Trachten der Mädchen und Frauen boten einen wunderbaren, einen farbenfrohen Eindruck.
Es begann mit dem Einmarsch aller Trachten. Angeführt von der einzigen evangelischen Tracht aus St. Georgen, strömten die Furtwanger, Schönwalder, Schonacher und Unterkirnacher Trachtenträger auf die Bühne, wo sie nach einer kurzen Vorstellung mit Tänzen begannen; die allerersten wurden von allen Tänzern gemeinsam aufgeführt.
Es war bei weitem kein "starres Publikum", sondern es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen bei diesem Brauchtumstag, so dass viele hundert Menschen die verschiedenen historischen Gewänder und die Bräuche vergangener Zeiten erlebten.
Höhepunkte waren sicherlich die Auftritte der Kindergruppen, aber auch die Glockenspieler aus der Bergstadt. Staunen gab es bei der Gruppe aus St. Georgen über den überdimensionierten Hochzeitsschäppel, der der Braut alles abverlangte, trug sie doch je nach Ausführung mehrere Kilogramm auf dem Kopf. Auch die normale Kopfbedeckung der Frauen, der Rosenhut mit schwarzen oder roten Rosen, beide erinnern stark an den Bollenhut, gefiel sehr. Die ledigen Frauen trugen auch in St. Georgen das auffällige Rot.
Aber auch die wohl höchsten Strohhüte der Frauen aus Schönwald und Schonach erregten Aufsehen. Christine Zimmermann verwies auf die verschiedenen Trachten für Werktage und Feiertage. Groß heraus kamen wieder einmal die "Musiker" der Trachtengruppe Schonach, die mit Musikinstrumenten aus Gegenständen des täglichen Gebrauchs aus Stall und Haushalt beim großen landwirtschaftlichen Orchester musizierten. Damit punkteten sie auch beim "Schwarzwaldmarie"-Wettbewerb des Schwarzwälder Boten.
Doch auch neben der Bühne gab es Interessantes zu sehen: So konnte ein Schindelmacher bei der Arbeit beobachtet werden, man durfte die Strohflechtkunst näher betrachten oder auch die Entstehung eines Rosenhutes. Auch das im Schwarzwald eher untypische Klöppeln wurde gezeigt. Höchst zufrieden mit dem Verlauf des Nachmittags zeigten sich alle Beteiligten, auch Ferienland-Geschäftsführer Julian Schmitz, war überzeugt. Sogar der Erste Landesbeamte, der Vertreter des Landrats, Joachim Gwinner, kam extra zum Brauchtumstag nach Schönwald.