"Tod ist Leben" lautet der Titel der Grabstele, die Manfred Fattler (im Hintergund) bei der Internationalen Gartenausstellung in Berlin die Bronzemedaille einbringt. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Bronze: Bei Internationaler Gartenschau steht auch ein prämiertes Werk von Manfred Fattler aus Schönwald

In Berlin öffnete im April die Internationale Gartenausstellung bis Oktober, die Millionen von Besuchern erwartet. Ein Teil der Ausstellung ist dem Tod gewidmet – in Form von Grabmalen. Dazu hat auch ein Schönwälder eine Einladung erhalten.

Schönwald. Er hat eine Einladung erhalten, erzählt der Schönwälder Manfred Fattler, Kunstschmiedemeister, der als Koryphäe auf dem Gebiet der künstlerischen Metallgestaltung gilt. Es war keine Einladung zum Besuch, vielmehr wurde er aufgefordert, ebenfalls eine Arbeit abzugeben, schmunzelt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Die Arbeit sei zunächst anhand eines Modells zu zeigen und schriftlich zu erläutern – schließlich wolle man nicht irgendein profanes Monument, sondern eines, dessen Sinn sich dem Betrachter erschließt. "Tod ist Leben" nennt Fattler seine Grabstele. Im Anschluss an die Prämierung sei es sehr gut möglich, dass die Stele direkt verkauft wird, so Fattler. Zudem gebe es durch solche Wettbewerbe häufig Anfragen aus ganz Deutschland.

Manfred Fattler ist mit seinen beinahe 73 Jahren ein nachdenklicher Mann, der auch zupacken kann. Die Stele ist in Corten gefertigt, einem speziellen Stahl, der rostig aussieht, durch seinen speziellen Aufbau aber nicht weiter rostet. Im oberen Bereich wurde mit zwei Schneidbrennern von den Kanten her etwa 20 Zentimeter hoch eingebrannt. Dadurch entstand in der Mitte eine Lava. Aus dieser entsteht "Leben"-symbolisch dargestellt in Form von Samen, Blättern und Blüten.

Das obere Element stellt Kreis des Lebens dar

Das obere Element stellt den Kreis des Lebens dar, der sich durch den Tod schließt, trotzdem aber nicht geschlossen ist und irgendwo endet, denn eigentlich ist der Tod Bestanteil unseres Lebens und ist nach christlichem Glauben nicht das Ende. Das Ornament ist drehbar und kann je nach Gemütslage und Stimmung der Hinterbliebenen gestellt werden, beispielsweise nach Himmelsrichtungen. Auch kann man dem nächsten Besucher durch eine gewisse Stellung des Ornamentes mitteilen, dass an diesem Tag bereits jemand da war. Mit den Farben soll das Morgen- und Abendrot dargestellt werden.

"Ich habe besonderen Wert darauf gelegt, dass die Stele von allen Seiten den gleichen Gestaltungswert hat", sagt er.

Mehr als 200 Werke von durchaus bekannten Künstlern wurden von einer Jury bewertet – in diesem Reigen den dritten Platz zu erreichen, das will schon etwas heißen und darauf ist Manfred Fattler durchaus stolz.