Markus Fehrenbach ist einer von zwei neuen Gesichtern im Gemeinderat der Tourismusgemeinde Schönwald. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Markus Fehrenbach will sich voll in die Gemeinderatsarbeit einbringen / Streitkultur gehört zur Demokratie

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Zwei Cousins waren es, die als neue Mitglieder einzogen in den Schönwälder Gemeinderat, Markus und Dirk Fehrenbach. Den jüngeren, Dirk, stellte der Schwarzwälder Bote bereits vor. Nun folgt Markus Fehrenbach.

Der junge Diplomingenieur Maschinenbau, der nach dem Abitur an der Robert-Gerwig-Schule in Furtwangen diesem Ort treu blieb und über die Firma Siedle ein Duales Studium dort absolvierte, übernahm im Jahre 2002 erstmals Verantwortung in der elterlichen Firma, seit 2013 führt er sie alleinverantwortlich.

"Wir haben in den sechziger Jahren einen guten Teil unseres Umsatzes mit Teilen für Lederkoffer gemacht", erzählt er schmunzelnd.

Heute fertigt die kleine Firma mit 15 Mitarbeitern rund 3000 verschiedenste Dreh- und Frästeile, die teilweise für Weltmarktführer hergestellt werden.

Cousins in zwei Fraktionen

Im Gegensatz zu seinem Cousin, der die Freie Wählervereinigung vorzog, fand Markus Fehrenbach Gefallen an der Christlich-Demokratischen Union. "Ich finde es sehr gut, was die Mitglieder auch neben der eigentlichen politischen Arbeit für den Ort tun – angefangen bei der Betreuung des Spielplatzes am Friedhof über das Schwimmbadfest bis hin zum Seniorennachmittag – da werden alle Altersstufen einbezogen", nennt er Gründe für sein Engagement.

Natürlich nehme der Beruf viel Zeit in Anspruch, "aber er macht mich auch ein Stückweit flexibel", schmunzelt Fehrenbach.

Und als echter Schönwälder würde man ja die meisten der Veranstaltungen sowieso besuchen, zu denen er jetzt halt als Gemeinderat hingeht.

Er freue sich, dass es schon im ersten Anlauf mit einem respektablem Ergebnis geklappt hat, auch wenn es denkbar knapp gewesen sei. "Unser Vorsitzender Adalbert Oehler hatte mich schon vor zehn Jahren erstmals angesprochen; allerdings war ich noch lange als Leiter der heimischen Jugendfeuerwehr zu stark beschäftigt. Erst dadurch, dass ich dieses Amt abgeben konnte, wurde meine Freizeit etwas freier", nennt er Gründe, weshalb es erst jetzt etwas wurde mit der Kandidatur.

"Ich finde es ungemein wichtig, dass auch meine Altersgruppe im Gemeinderat vertreten ist", weiß Fehrenbach.

Um den Ort wirklich attraktiv für alle Altersstufen und vor allem auch junge Familien zu halten, müsse viel getan werden. "Klar ist es wichtig, dass wir auch die Senioren so lange als möglich hier halten können, aber wir dürfen dafür nicht zu viele Ressourcen binden", ist er sicher.

Gemeinde mit Kindergarten flexibler

Gerade hat die Gemeinde Schönwald den Kindergarten in eigene Regie übernommen, was er gut findet, auch das mache flexibler und sei nicht wesentlich teurer als bisher.

Im Gemeinderat fühle er sich von Beginn an wohl – "das ist eine gute Truppe, wir haben über die Fraktionen hinweg ein sehr angenehmes Miteinander", lobt er die Zusammenarbeit.

Natürlich gebe es strittige Themen, aber diese würden in bester Streitkultur verarbeitet. "Viele Lösungen sind ja irgendwo ein Kompromiss, mit dem alle leben müssen, wie im richtigen Leben“", stellt er klar. Und schließlich wolle er ja den Gemeinderat nicht neu erfinden.

Die Dorfentwicklungsplanung hält er für eine tolle Sache – mit einem Sorgenkind: "Ich finde, gerade die Jüngeren sollten sich mehr einbringen, schließlich wird deren Zukunft besprochen."

Sehr positiv sei die ausgezeichnete Vereins-Jugendarbeit im Ort, die wolle er unterstützen, wo immer das möglich sei.