Das Treppenhaus der Richard-Dorer-Schule. Viel Beton, viel Glas, viel Fliesenboden – das alles sind Materialien, die Schall nicht schlucken sondern gnadenlos zurückwerfen. Entsprechend laut geht es dort zu. Das wissen Schulleitung, Architekt und Gemeinderat und diskutieren seit Jahren über die Verbesserung des Schallschutzes. Foto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat möchte Nachweis über Unbedenklichkeit ds Materials – und dann in einem Klassenzimmer beginnen

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Eigentlich gab es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Schönwald nur einen beherrschenden Tagesordnungspunkt: die Lärmdämmung der Schule, die man seit einigen Jahren vor sich herschiebt. Schulleiter Bernhard Läufer sagte dazu: "In den Jahren 2001 und 2002 hat man die Schule generalsaniert, dabei energetisch gedämmt und optisch wirklich gelungen hergerichtet". Eines habe man damals vergessen, nämlich für Lärmminderung in den Räumen der Schule und vor allem in der Aula zu sorgen. Bereits 2007 habe man dies dann seitens der Schule im Gemeinderat angestoßen, der auch 20 000 Euro eingestellt habe, doch die seinerzeit eingeholten Angebote lagen weit darüber.

Gelder von Jahr zu Jahr weitergeschoben

Mittlerweile werden die Haushaltsreste immer weiter geschoben, wurden mittlerweile auch mal "umgewidmet" auf "Schulhofsanierung und -sicherung", doch noch immer schiebt man diese Gelder von Jahr zu Jahr weiter. Inzwischen, so Läufer, gebe es wesentlich preiswertere Möglichkeiten der Lärmdämmung. Und bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Schule im vergangenen November sei man an den Verein herangetreten wegen dieses Anliegens. Dabei sei auch Bürgermeister Christian Wörpel anwesend gewesen – und schnell sei klar geworden, dass dies eigentlich eine originäre Aufgabe des Schulträgers sei.

Die Schule selbst habe Angebote eingeholt, vier seien abgegeben worden, wobei eines sehr teuer und ein weiteres eher nicht praktikabel sei, so dass zwei Angebote übrig geblieben seien. Wolfgang Storz habe dabei das Preisgünstigste abgegeben, allerdings schließe das zweite Angebot neben der Aula auch das Treppenhaus mit etwa 500 Euro ein. Das könne Storz aber zu diesem Preis ebenfalls zusätzlich machen, habe er bereits signalisiert, so Läufer. Und dann liege dessen Angebot noch immer deutlich unter dem des Mitanbieters, dessen Dämmung allerdings Millimeter stärker war.

"Macht sich das bemerkbar", wollte Hans-Peter Schwer (SPD) wissen. Storz konnte erklären, dass die recht strengen Auflagen bei beiden Stärken erfüllt würden; auch würde nicht die gesamte Decke mit den Platten belegt, sondern über ein berechnetes, optimiertes Verteilungsmuster. Ein ganz anderes Problem plagte Clemens Herrmann (CDU): "Wie sieht das mit dem Brandschutz aus?" Er mache sich dabei vor allem wegen giftiger Dämpfe, weniger wegen der Entflammbarkeit Sorgen. Hier versprach Storz, entsprechende Expertisen nachzureichen – bevor der Auftrag endgültig vergeben wird.

Entscheidung fällt ohne Gegenstimme

Johannes Göppert (FWV) schlug vor, man solle die rund 1000 Euro extra in die Hand nehmen und neben der Aula und dem Treppenaufgang einen Klassenraum richten. Seine Fraktionskollegin Ilona Löffler legte nach: "Wenn sich das im Klassenraum bewährt, sollte man alle Räume so ausstatten." Christine Zimmermann (CDU) sah den Musikraum als bestes Musterzimmer.

Trotz mancher negativer Einwürfe billigten die Ratsmitglieder einstimmig, nach Einholen von Unterlagen über die Unbedenklichkeit des Materials zunächst ein Klassenzimmer, die Aula sowie das Treppenhaus mit Schallschutz zu versehen.