Im Kindergarten St. Antonius übernimmt eine Firma die Reinigung. Foto: Kalaene Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Firma putzt Kindergarten

Schönwald. Sehr dürftig seien die Vorlagen zum Thema "Vergabe des Dienstleistungsvertrages für Reinigungsarbeiten im Kindergarten St. Antonius", befanden einige Mitglieder des Gemeinderates in jüngster Sitzung. "So ist eigentlich keinerlei Vergleich möglich, die Vergabekriterien und die Mehr- oder Minderkosten gegenüber einer Vergabe an eine Privatperson sind ebenfalls nicht nachvollziehbar", ereiferte sich Clemens Herrmann (CDU).

Der Grund für eine Vergabe liege darin begründet, dass die bisherige Mitarbeiterin die Reinigung nicht mehr durchführen könne. Eine Stellenausschreibung sei nicht zielführend gewesen, weshalb Sarah Brinkhus als zuständige Mitarbeiterin im Rathaus die Vergabe ausschrieb. "Das Ergebnis ist zu 100 Prozent nachprüfbar und erfolgte bei allen angeschriebenen Unternehmen nach denselben Kriterien", betonte Bürgermeister Christian Wörpel.

Adalbert Oehler (CDU) hatte zum Ausschreibungsergebnis von jährlich 15 708 Euro für elf Monate zugunsten einer Objektmanagement-Firma aus Furtwangen die Fragen nach dem Vergleich zur bisherigen Lösung – und wer das Ergebnis kontrolliert.

Das sei wie bisher die Leiterin Gabi Hirt, sagte der Bürgermeister. Bisher seien die direkten Kosten etwas günstiger gewesen, allerdings seien da die Kosten für Reinigungs- und Hilfsmittel dazu gekommen. "Und wenn die Mitarbeiterin krank wurde, mussten doppelte Lohn kosten bezahlt werden, also für Lohnfortzahlung und für eine Ersatzkraft", räumte Wörpel ein. Allerdings sei bei der Kalkulation bereits berücksichtigt, dass die Fläche sich vergrößere, wenn die Räume in der Schule dazu kämen. "Momentan zahlen wir weniger", so Wörpel, da die Firma bereits seit einigen Wochen für die Gemeinde reinige.

Die Kalkulation anzuschauen, wäre schon sehr interessant, rechnete Hermann doch einen exorbitanten Stundenlohn vor. Siegfried Duffner sah es etwas entspannter, da der Vertrag nur ein Jahr laufe.

Nach eingehender Debatte über die ausnehmend knappen Unterlagen wurde dennoch die Vergabe an das Unternehmen aus der Nachbarstadt beschlossen.