Dirigent Gerhard Feiertag und seine Musiker ziehen beim Konzert alle Register (oben) und Martin Moser unterhält als Udo Jürgens (unten links) in der voll besetzten Uhrmacher-Ketterer-Halle (unten Mitte). Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kurkapelle begeistert in der Uhrmacher-Ketterer-Halle / Dirigent und Musiker ziehen alle Register

Ein grandioses 111. Jahreskonzert lieferten erneut die Musiker des Musikvereins Kurkapelle Schönwald unter Leitung von Gerhard Feiertag in der Uhrmacher-Ketterer-Halle ab.

Schönwald. Gleich dreimal den Hut ziehen wollte Joachim Müller, Vertreter des Blasmusikverbands Baar, vor der erbrachten Leistung von Orchester und Jugendorchester, aber auch vor den jungen Musikern, die das Leistungsabzeichen abgelegt hatten.

Mit einer sehr ambitionierten Leistung eröffneten die Jugendkapelle das Konzert. Viel Leistungsbereitschaft und hohes Engagement bescheinigte Dirigent Stephan Pfaff seinen Musikern, die mittlerweile zum Teil bereits die Register der Hauptkapelle verstärken. Walt Disneys Filmmusiken hatten es den jungen Musikern angetan, denen sie mit "Music from Hercules" und dem Medley Disney Film "Favorites" ausgiebig frönten. Aufgrund des starken, anhaltenden Beifalls setzten sie noch eins drauf mit "Time Warp" aus der Rocky Horror Picture Show. Perfekt moderierte Manuel Pfaff den Auftritt der jungen Musiker.

Wieder einmal hatte es Gerhard Feiertag geschafft, unter dem Motto "Let me entertain you", ein Programm mit vielen Höhepunkten zusammen zu stellen. Im Wortsinn zog er dabei alle Register und brachte sie zu Höchstleistungen.

Der gewohnt starke Klang des Orchesters kam in der Perfektion der Ausführung im Publikum an. Blasius Willmann sorgte für die Ausleuchtung mit passenden Lichteffekten. Wie seit Jahren sorgte Edgar Zeifang dafür, dass das Publikum bei jedem Stück mit Hintergrund-Informationen versorgt wurde.

Schon der Auftakt mit einer Hommage an das tschechische Marienbad "Music fort he Fountain" von Petr Hapka zeigte an, dass die Musiker wieder mit viel Spielfreude gesegnet waren. Seltsam wurde es den Besuchern in den ersten Sitzreihen: einige Musiker bauten eine riesige Leinwand auf – auf dieser wurde zum Titel "Kraftwerk" die Geschichte der Stadt Grafenrheinfeld bildlich dargestellt. Das Städtchen am Rhein wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, in einem Kraftakt wieder aufgebaut – später erhielt es ein Kernkraftwerk, das schon vor Jahren wegen der fehlenden Erdbebensicherheit stillgelegt wurde.

Jacob de Haan brachte die Geschichte in einer kontrastreichen Komposition aufs Blatt – die Schönwälder spielten sie perfekt.

Mit der Kees-Vlak-Komposition "The New Village" ging es weiter, um mit einem Medley von Highlights aus "Lord oft he Dance" den wirbelnden Rhythmus irischer Stepptänzer einen vorläufigen Höhepunkt zu finden.

Mit der "Supernova" ging es nach der Pause in roten Hemden weiter und glitt in den Big-Band-Sound. Nach dramatischem Auftakt ging es beschwingt weiter.

Und dann war da der Titel des Konzerts: Robbie Williams berühmtes "Let me entertain you", eingebettet in ein Medley aus Hits des beliebten Entertainers. Speziell für "Angel" fanden die Konzertbesucher Feuerzeuge, die gerne angenommen wurde.

Danach sang Martin Moser einige Titel des unsterblichen Udo Jürgens. "Liebe ohne Leiden" oder „"Ich war noch niemals in New York" entlockte den Konzertbesuchern donnernden Applaus, der dafür sorgte, dass Moser als Schildkröte "Nessaja" Peter Maffay als Zugabe brachte. Dazwischen lag der eigentliche Schlusspunkt, der Marsch "Zum Städtel hinaus".

Nach stehendem Applaus hatten die Musiker eine weitere Zugabe mit dem Marsch "Hoch- und Deutschmeister" bereit, die ein Konzert mit begeisternder Blasmusik beendete.