Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gremium spricht sich für 150 Euro pro Schild aus

Von Hans-Jürgen Kommert

In den letzten eineinhalb Jahren hatten sich Bürger Schönwalds intensiv mit der Zukunft ihres Dorfes beschäftigt. Nach der ersten Versammlung und der Bearbeitung wichtiger Themen hatten sich die Bürgerwerkstätten zur Ortsentwicklung gebildet.

Schönwald. Eine der Initiativen war dabei ein neues, einheitliches Leitsystem für den Ort. "Wir hatten schon einen Schilderhersteller hier im Ort", erinnerte Johannes Göppert (FWV).

Bei der Sitzung stellte Bürgermeister Christian Wörpel ein System vor, das Bianca Fattler (CDU) entwickelt hatte. Individuell auf die Belange des Dorfes zugeschnitten empfand nicht nur Göppert die Beschilderung.

Eine in Deutsch gehaltene Beschriftung, unterstützt durch Piktogramme, die Pfosten aus Metall, die zu den Geländern sowie den Lampen im Landschaftsgarten und anderen metallenen Teilen des Dorfes passen, all das sei eine tolle Bereicherung. Die farbliche Kennzeichnung müsse man noch diskutieren, aber im Großen und Ganzen sei das System ausgereift, so Wörpel.

Zunächst sei angedacht, entlang der Hauptstraße neun solcher Wegweiser mit insgesamt 111 Schildern aufzustellen. Am Ende sollen es einmal 25 Pfosten mit 157 Schildern werden, davon seien 75 der Gemeinde zuzuordnen. "Ein Schild kostet netto 88 Euro, das sind die reinen Herstellungskosten, wenn man die Beschriftung mit reflektierender Folie ausführt", rechnete Wörpel vor.

Die Hotels und Gastronomie-Betriebe würden informiert, dass die alte Beschilderung demnächst entfällt – wer das möchte, dürfe sich gerne mit einem Schild beteiligen, wie das schon bei den alten Systemen oft der Fall ist.

Eine ernste Frage stellte Adalbert Oehler (CDU): "Mit welchen Kosten müssen die Betriebe rechnen?".

Johannes Göppert (FWV) sieht im Leitsystem vor allem eine touristische Angelegenheit. "Solche Auswüchse wie in unseren Nachbargemeinden, auf dem alle Firmen darauf zu finden sind, müssen nicht sein", befand er. Gastronomie und Hotellerie sehe er irgendwie noch ein. Allerdings, so seine Meinung, sollten diese auch an den Kosten der Aufstellung beteiligt werden, daher sehe er einen Preis pro Schild mit 150 Euro als gerechtfertigt an.

Zustimmung bekam er aus vielen Richtungen: "Für ein Schild, das viele Jahre hängt, sind 150 Euro kein Geld", so Hans-Peter Schwer (SPD), der dabei gegen die Meinung seines Fraktionskollegen Siegfried Duffner sprach. Auch Clemens Herrmann (CDU) konnte diesen Preis akzeptieren, zumal die alten Schilder wesentlich teurer gewesen seien. Duffner dagegen plädierte für 125 Euro je Gastronomieschild. Als Problem sieht Oehler die Wanderschilder. "Das ist aber kein Problem, das dieses Leitsystem betrifft, widersprachen Göppert und der Bürgermeister.

Um die Sache voranzutreiben, wollte Gerhard Dessecker (FWV) wissen, welche Beschlussfassung vorgesehen sei – es war keine Tischvorlage vorhanden. "Zunächst die Entscheidung für das vorliegende System, dann die, ob mit reflektierender oder normaler Beschriftung und wie viele solcher Systeme wir im ersten Zug aufstellen. Die Farbgebung müssen wir noch besprechen", erklärte Wörpel. Eingestellt im Haushalt seien 15 000 Euro, die ersten neun geplanten seien mit 16 000 Euro knapp darüber. "Wir wollen schauen, dass wir das auf die Touristik schreiben können, damit wir den Netto-Preis rechnen können", so Wörpel.

Der Preis reduziere sich um die "privaten" Schilder. "Wir wollen frühzeitig auf die betroffenen Beherbergungsbetriebe zugehen", versprach der Bürgermeister.

Bei der Abstimmung wurde einstimmig für die vorliegende Beschilderung votiert. Nicht durchsetzen mit sechs zu fünf Stimmen konnte sich der Preis von 125 Euro für Privatschilder, die Mehrheit der Ratsmitglieder sprach sich für 150 Euro aus.