Mit einem engagierten Programm unterhält der Musikverein Kurkapelle ein begeistertes Publikum. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Repertoire reicht von symphonischen Klängen bis Pop-Musik / Jugend auch aktiv

Von Hans-Jürgen Kommert

Für den zweiten Weihnachtsfeiertag kennt man in Schönwald seit vielen Jahren ein besonderes Meisterstück: Der Musikverein Kurkapelle beendet seinen Jahreslauf mit dem Jahreskonzert.

Schönwald. Die Musiker in Schönwald beglückten die Musikbegeisterte in der Uhrmacher-Ketterer-Halle mit einem ausgezeichneten Konzert.

Zunächst zeigten die Zöglinge der Jugendkapelle ihr Können. Nach rund vier Monaten intensiver Probe samt zusätzliche Probenwochenende "saß" das Programm. Immerhin sollen die Jungmusiker in den nächsten Jahren die Hauptkapelle verstärken. Dass sie dazu in der Lage sind, sorgen ganz behutsam Stephan Pfaff und seine Ausbilder

Die "Blind Brook Celebration" von Michael Story und "Chimera" (Vince Gassi) hatten sich die jungen Musiker keine leichte Kost vorgenommen. Vor allem das mythologische Fabel-Mischwesen "Chimera" forderte dem Orchester einiges ab.

Zu den einzelnen Stücken wussten Alina Dold und Anna Weis einiges zu erzählen. Ruhig, dennoch bestimmt und sehr effektvoll akzentuierend dirigierte der musikalische Leiter Stephan Pfaff sein junges Orchester. Donnernder Applaus belohnte den Nachwuchs.

Dann folgte der Auftritt von Gerhard Feiertag mit seinem herausragend besetzten Orchester in symphonischer Besetzung. In weitestem Sinne ging es um Filmmusik, um Cowboy- und Indianergeschichten, wie Moderator Edgar Zeifang zu berichten wusste – mit Ausnahmen natürlich.

Steven Reineke hatte einst die stilvolle Fanfare über den Aufstieg des Feuervogels (Rise of the Firebird) komponiert. Schon mit dem ersten Ton zogen die Musiker das Publikum in den Bann dieses fantastischen Stücks. Sie konnten diese Spannung halten bis zum letzten Ton, bis zum Verklingen des Stückes.

Kees Vlaks "Return to Ithaca" zielt etwas in die griechische Mythologie, was das Orchester sehr gekonnt und mit viel Leidenschaft umsetzte.

Über den Untergang des indianischen Volkes komponierte James Swearingen das wunderbare Stück "Where the river flows" (Wo der Strom fließt). Wunderbar umgesetzt und akzentuiert führte Dirigent Gerhard Feiertag seine mehr als 60 Musiker durch dieses sicher nicht einfach zu interpretierende Stück.

"Les Misérables" ist ein Musical, das auch verfilmt ein Millionenpublikum weltweit begeisterte. Nicht ganz unschuldig daran war das Staraufgebot. Die Filmmusik von Claude-Michel Schönberg, die von Warren Barker für Blasorchester arrangiert wurde, bildete den Abschluss des ersten Teils.

Jacob de Haan bewies sich sehr eindrucksvoll mit dem Stück "Oregon" als Eisenbahnfan, mit dem er die Weiten der Prärien, aber auch die schroffe Gebirgswelt der Rocky Mountains musikalisch beschreibt.

Einen Ausflug in die Popmusik gab es mit einem Medley: "The Phil Collins collection" stellte sieben große Hits des Schlagzeugers vor, unter anderem den Megahit "Another day in Paradise". Die großartige, weltbekannte Fanfare des Westerns "Die glorreichen Sieben" stellte den Abschluss der Filmmusiken dar. Mit dem Marsch "Hoch Heidecksburg" kehrte die Kapelle zu klassischer Blasmusik zurück. Dies war der Höhepunkt des Konzerts.

Als Zugabe gaben die Musiker zunächst den höchst temperamentvollen "Slavia Galopp", bevor besinnlich mit "One moment in time" wurde der Heimweg angedeutet.