Die Garde präsentiert einen Tanz. Foto: Schwarzwälder-Bote

Narren: Zunftabend der Hirtebuebe / Kunde vom Wintercamp bis in die Antarktis vorgedrungen

Zum großen Zunftabend der Schönwälder Narrenzunft hatten die Hirtebuebe eingeladen. Und am Start war alles, was in der Schönwälder Fasnacht Rang und Namen hat.

Schönwald. Zur Begrüßung tanzte der Narren-Samen auf der Bühne, eine Gruppe junger Hirtebuebe zeigte deren Tanz, bevor dann die Narren in den Saal einzogen. Zunftmeister Christof Kammerer begrüßte die Gäste in der Uhrmacherer-Ketterer-Halle.

Die Weihermänner mit ihrem Tanz und die jungen Damen der Schönwälder Garde mit einem Marsch machten den Anfang. Wie ein alter Hase sagte dann Manuel Pfaff die nächsten Höhepunkte an. Da waren Katrin Keck und Barbara Zipfel, die als Zipfelzwerg und Bergkristall ihre Augen und Ohren überall im Ort hatten und so manche Gegebenheit auch aus der Raumschaft aufs Tabelau brachten. Doch zuvor musste man sich erst einmal einigen, wo man sei. Dass es der Schwarzwald sein sollte, darüber war man sich eingangs nicht ganz schlüssig, weil es hier ja gar keine Bergkristalle gebe. Doch schließlich waren sich die beiden einig: Es muss der Schwarzwald sein. Und der Bergkristall könnte somit tatsächlich ein richtiger Tourismus-Magnet werden, so wie das Gemeinderätin Jung ja auch seinerzeit vorgeschlagen hätte – Heilstätte und Gesundbrunnen auf dem Dorfplatz.

Im Anschluss ging man auf die Begebenheiten im Dorf ein, etwa auf die neue Ortsbeschilderung, die recht klein und dunkel ausgefallen sei, die neue Iglu-Sauna im Freibad oder die Werbeschilder des Ferienlandes. Die hatte "Aktiv für Schönwald" tatsächlich zu putzen versucht – bis man merkte, dass das kein Schmutz auf den Schildern sei sondern eine Holzmaserung darstellen sollte. Man sprach über den Triberger Bürgermeister und den Schonacher Kurpark. Dort wird zurzeit alles umgegraben, scheinbar habe man auch den Ur-Batzewecke gefunden und plane nun eine Ausstellung.

Weiter ging es mit den Wälderhexen, die einen Tanz zum Thema Hexenschule zeigten und den Weihermännern, die das Thema Premium-Wanderwege des Ferienlandes aufgriffen. Hier sollte pro Wanderer eine Maut von einem Euro kassiert werden. Viel Glück mit dem Abkassieren hatte man nicht, der erste Vorbeigehende war der Bauer, dem der Acker gehörte. Der zahlte keine Maut, fragte aber ironisch welcher Designer wohl die Werbeschilder des Ferienlandes am Ortseingang gestaltet hätte. Auch bei der zweiten Besucherin hatte man wenig Glück. Trotz fehlender Quittung durfte die Dame passieren. Endlich kam ein Tourist, doch auch der wollte nicht zahlen, fehlten ihm doch Action und Hindernisse auf dem Premium-Wanderweg. Die nächste Dame aber sollte es sein, denn die kam offensichtlich aus Triberg, und laut Gebührenordnung sollten Triberger gar die doppelte Maut bezahlen. Das wollte diese aber nicht und zog daher mit ihrem Vogel wieder von dannen.

Die nächsten Programmpunkte wurden von Rita Fehrenbach und Stefanie Hummel angesagt. Als Pinguine verkleidet kamen sie auf die Bühne, angeblich war die Kunde vom Wintercamp bis in die Antarktis gedrungen und daher weilten die beiden zu Besuch in Schönwald.

Dann ging es weiter mit den Männern der Narrenzunft, sie zeigten einen Tanz zum Lied "Ich und mein Holz". Martin Moser alias die Martina aus den Bergen zog dann unter Begleitung der Los Amigos in den Saal ein. Sie hatte allerlei Begebenheiten aus ihrem Eheleben zu berichten. Und versicherte, dass sie Helene Fischer hasste, hatte die ihr doch den Traummann weggeschnappt. Dessen Namen hatte sie sich einst gar auf den Oberschenkel tätowieren lassen und zeigte stolz den Schriftzug "Florian".

Es folgte ein toller Showtanz der Narrengarde in Form einer Westernszene. Dann kam Susi Singler als Ansagerin auf die Bühne. Sie wies auf die nächsten Programmpunkte hin.

Das waren die Damen der Frauenfasnachtsgemeinschaft der Katholischen Frauengemeinschaft. Sie zeigten einen Sketch zum Thema "Kindermund tut Wahrheit kund". Auf dem Spielplatz trafen sich verschiedene Mütter und Großmütter mit Kindern und Enkeln. Und die Kleinen sprachen so manche Wahrheit gelassen aus. Den großen und vor allem gelungenen Abschluss bildete wiederum die Narrenzunft mit dem Showtanz zum Thema ABBA. In tollen Glitzerkostümen im Style der 70er-Jahre tanzten sie zu verschiedenen Hits der schwedischen Band.

Nach rund vier Stunden Programm bat Zunftmeister Christof Kammerer nochmals alle Akteure auf die Bühne. Schluss war aber noch lange nicht. Im Saal spielten die Los Amigos zum Tanz auf.