Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel trägt sich in das ausgelegte Kondolenzbuch ein. Foto: Stein Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschied: Im Reinertonishof wird Woody Woodnock mit Feier gedacht / Allroundgenie Michael Nock

Schönwald/Schonach. Im Reinertonishof in Schönwald fand ein Abschiedsfest für das im Januar verstorbene Allroundgenie Michael Nock statt. Der beliebte Künstler, der weithin unter seinem Pseudonym "Woody Woodnock" bekannt wurde, wäre an diesem Tag, am 19. Februar, 65 Jahre alt geworden.

Um den zahlreichen Freunden und Bekannten von "Woody", der aus Schonach stammt, eine Gelegenheit zu bieten, sich von ihm zu verabschieden, hatten Nocks Schwestern Angi, Margit und Sybille eine "etwas andere" Gedenkfeier organisiert. Diese wäre bestimmt im Sinne ihres Bruders gewesen, für den stets Unkonventionelles Vorrang hatte. In Filmen und Fotos aus "Woodys" Leben wurde das Gefühl vermittelt, ihm noch einmal persönlich zu begegnen. Haarsträubende Episoden wurden gezeigt, darunter sein Sprung mit dem Rodelschlitten von der Schönwälder Sprungschanze.

Nocks künstlerisches Potenzial zu beschreiben, ist nicht möglich. Er war ein begnadeter "Holzkünstler" und hatte aus seinem geliebten Schwarzwälder Holz viele spektakuläre Skulpturen gefertigt, darunter auch die meterhohen und tonnenschweren "Edekaner", welche die Triberger Parkgarage bewachen. Er konnte auch kräftig zupacken, denn er war kein "Schreibtischtäter" mit nur schrägen Ideen, sondern legte beim Aufbau seiner Werke stets Hand an. So half er seinem Partner Kai-Uwe Bitsch auch bei der Errichtung des 14 Meter hohen Eiffelturms in Schönwald. Er sei aus 1,2 Kilometer Holz gefertigt, meinte "Woody" damals, um die Dimensionen aus seiner Sichtweise zu beschreiben.

Nock war auch Verfasser zahlreicher Gedichte, darunter auch ein "Wäldergedicht" und "De Opa", welche man im Reintertonishof mit Schmunzeln nachlesen konnte. Der Lebenskünstler war auch ein begnadeter Entertainer, was sein Mundartspektakel "Die verrückte Wäldershow", die im Haus des Gastes in Schonach aufgeführt wurde, bewies. "Auf die Idee, so etwas Irrwitziges auf die Beine zu stellen, musste man erst kommen", schwärmte ein Besucher.

Während die Filme gezeigt wurden, ergaben sich viele Gespräche, und die Anwesenden tauschten untereinander manche Episode aus, die sie mit "Woody" erleben durften. Ein Gast, der mit Nock sehr verbunden war, meinte: "Er war wirklich einmalig, ein liebenswerter Spinner mit Visionen, von den er die meisten verwirklichen konnte. Ich vermisse ihn sehr, doch eine weitere Erinnerung an ihn bleibt, denn sein gelber Flitzer mit der Aufschrift ›Wälder Art und Fun‹ wird noch einige Zeit durch unsere Straßen fahren."

Um die Mittagszeit waren etwa 100 Gäste bei der Feier, darunter auch Pfarrer Andreas Treuer und Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel, die sich in das ausliegende Kondolenzbuch eintrugen.