Der neue Ferienland-Geschäftsführer Julian Schmitz, hier in der Geschäftsstelle in der Tourist-Info Schönwald, steckt voller Tatendrang. Foto: Schwarzwälder-Bote

Der neue Ferienland-Geschäftsführer Julian Schmitz hat viele Ideen, wie er den Fremdenverkehr voranbringen will

Von Michael Kienzler Schönwald. Weg mit dem Kirchturmdenken, stattdessen gemeinsam Ziele verfolgen, diese Aufgabe hat sich der neue Geschäftsführer der Ferienland GmbH, Julian Schmitz, vorgenommen. Ende des vergangenen Jahres trat der 28-Jährige seinen Dienst in der Ferienland-Geschäftsstelle in Schönwald an. Er sprüht nur so vor Tatendrang.An den Schnee in Schönwald hat sich Julian Schmitz schon gewöhnt: "Ich habe den Langlauf als neue Sportart entdeckt und war auch schon auf der Loipe", schwärmt der Neu-Schwarzwälder.

In Holzkirchen bei München ist er aufgewachsen, doch Bayerisch spricht er nicht, eher schon perfektes Hochdeutsch. Während des Studiums "Tourismus und Freizeitwirtschaft" mit Schwerpunkt Unternehmensführung konnte er ein Jahr lang Praxisluft bei der Tirol-Werbung schnuppern. Als Assistent war er im Bereich Sponsoring und Veranstaltungen tätig. "In Sachen Markenführung für das Land Tirol hab ich viel gelernt", berichtet Schmitz.

Als eine besondere Erfahrung bezeichnet er seinen Job im vergangenen Winter bei den Jugend-Winterspielen in Tirol. Dort war Julian Schmitz fürs Büro-Netzwerk zuständig. "Das war eine tolle Erfahrung, eine Infrastruktur aufzubauen war sehr spannend und ich hab’ gesehen, was die Grundlagen für ein solch großes Event sind."

Während seines einjährigen Abstechers als Controller in die Industrie las er die Stellenanzeige des Ferienlandes. "Ich wollte unbedingt zurück in den Tourismus, da fühle ich mich wohl."

Vom Schwarzwald kannte er bis dahin nur Titisee-Neustadt und Furtwangen, doch das konnte ihn nicht von einer Bewerbung abhalten. "Als ich mein Vorstellungsgespräch hatte, war schönes Wetter. Ich schaute mir die Gegend an und war gleich begeistert, hatte einfach nur Lust hier zu arbeiten", erinnert sich Schmitz im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Eine seiner ersten Handlungen als Ferienland-Chef waren Treffen mit den Bürgermeistern der Ferienlandgemeinden Triberg, Schonach, Schönwald, Furtwangen, St. Georgen und Unterkirnach. "Ich habe immer noch Kirchturmdenken festgestellt und versucht, den Mehrwert des Ferienlandes aufzuzeigen. Das Ferienland muss eine Marke werden."

Dabei könne die Region von Tirol lernen. "Vor allem in Sachen Bereitschaft zum gemeinsamen Handeln, denn nur als Ganzes sind wir stark", macht Schmitz deutlich. Tourismus könne wirtschaftlich sein, wenn man die richtigen Maßnahmen ergreife.

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in der Verknüpfung des Internet-Auftritts, von Social-Web und dem Printbereich. Auch die Online-Aktivitäten will er voranbringen. "Ich würde gerne eine Art Online-shop aufbauen, in dem regionale Produkte angeboten werden." Dazu plant Schmitz die verschiedenen Interessengruppen an einen Tisch zu bringen und

Der Weihnachtszauber bringt die Gäste nicht nachhaltig in die Region

die Gastgeber verstärkt mit ins Boot zu holen. "Die Interessen sind unterschiedlich, aber das Ziel ist dasselbe", macht er deutlich. Netzwerken sei wichtiger denn je.

Der neue Ferienland-Geschäftsführer will die Wahrnehmung bei den Gästen schärfen und auf mehr Emotionalität in der Vermarktung setzen. "Urlaub auf dem Bauernhof ist nach wie vor wichtig, was wir brauchen ist ein stimmiges Konzept, um Landschaft, Licht und die damit verbundene Freiheit rüberzubringen."

Großveranstaltungen wie der Triberger Weihnachtszauber seien zwar schön, "aber ich tue mich schwer mit Riesenveranstaltungen, sie sind zum einen wetterabhängig und bringen die Gäste nicht nachhaltig in unsere Region".

Dagegen will Schmitz das Thema Familienfreundlichkeit noch mehr in den Fokus rücken, beispielsweise mit einer Märchenwoche, diese sollte keinen Eventcharakter haben, würde aber gut in die Landschaft passen.

Viel Arbeit wartet auf Schmitz, dennoch versucht er Zeit für seine Hobbys zu finden: Dazu zählen Angeln, Outdoor-Sport und auch Kochen, vor allem die französische und bayerische Küche haben es ihm angetan.