Hafner kündigt sogar Sondertilgung an / FC erhält Geld / Schönwald verkauft Gemeindehof / Kritik am Tourismus

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Baumaßnahmen, die Breitbandversorgung und die Ortssanierung bilden den Löwenanteil bei den Ausgaben im Vermögenshaushalt der Gemeinde Schönwald."Wir kommen ohne Steuererhöhung aus und entnehmen der Allgemeinen Rücklage nur rund 26 000 Euro", sagte ein sichtlich gut aufgelegter Kämmerer Harald Hafner. Auch Kreditaufnahmen seien nicht vorgesehen. Dem Haushalt liegen Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils rund 5,9 Millionen Euro zu Grunde. Eine Zuführung an den Vermögenshaushalt wird erwirtschaftet. Neben der regulären Schuldentilgung soll sogar eine Sondertilgung erfolgen – Zahlen, die so schon lange nicht mehr vorlagen.

Welche weiteren Ausgaben sind noch vorgesehen? Für die Gemeinde sollen neue Computer gekauft werden. Für die Grundschule soll für 2500 Euro eine "Anti-Amok-Anlage" beschafft werden. 12 000 Euro stehen für den Umbau zur Betreuung von Kindern unter zwei Jahren zur Verfügung. Einem Wunsch des designierten Bürgermeisters Christian Wörpel kam der Kämmerer ebenfalls nach: Für seine Finanzbeteiligung der Kommune an Bürgerprojekten wurden 5000 Euro bereit gestellt.

"Wir haben bei den Gewerbesteuereinnahmen sehr restriktiv kalkuliert", nannte Hafner Eckdaten. Dennoch gibt es gute Nachrichten für den FC: Für den geplanten Umbau des Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz stellte die Gemeinde die nötigen Mittel ein.

"Die Verpachtung des Gemeindehofs ist abgelaufen und soll auch nicht verlängert werden", begründete Bürgermeister Hans-Georg Schmidt einen Einnahmeposten von 180 000 Euro. Vielmehr soll er an den Meistbietenden verkauft werden.

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung rechnet für 2013 mit einer Erhöhung der Kosten in Höhe von zehn bis zwölf Prozent, so Hafner. Genaueres könne man aber erst im neuen Quartal feststellen, wenn alle Kosten des laufenden Geschäftsjahres erledigt seien. Noch einmal soll eine Kreditaufnahme von 140  000 Euro erfolgen.

Bei den Tourismusbetrieben wird es wohl einmal mehr Ärger mit der Kommunalaufsicht geben. Denn wieder schafft es die Gemeinde nicht, die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt unter die magische Grenze von 600 000 Euro zu kommen, die das Landratsamt fordert. 631 800 Euro müssen von der Gemeinde getragen werden.

Adalbert Oehler (CDU) fehlen bei der vorliegenden Aufstellung nur zwei Posten: "Wir haben bereits mehrfach Anfragen über Abfallbehälter für die Hundetütchen erhalten", stellte er fest. Ihm fehlten Angaben im Haushalt. "Die sind bereits für dieses Jahr im Beschaffungsplan und werden demnächst verteilt", klärte ihn Wörpel auf. Und dann, so Oehler, habe man darüber gesprochen, auch aus Richtung Furtwangen-Villingen eine Begrüßungstafel aufzustellen.

Ein weiterer Kritikpunkt Oehlers betraf die Tourismuszahlen: "Wir haben sonst immer einen Bericht über die Zahlen erhalten und haben sicher auch einen Anspruch darauf, zu erfahren, warum im Schwarzwald jeder über ein stattliches Plus spricht – in Schönwald jedoch sogar ein Minus erzielt wurde."

Im Gegensatz zu ihm zeigte sich Hans-Peter Schwer (SPD) sehr zufrieden: "Ich finde es zur Abwechslung toll, einen solchen Haushalt zu schaffen", freute er sich mit dem Kämmerer.