Zunftabend glänzt mit einer Mischung aus tollen Tänzen und humorvollen Beiträgen über das vergangene Jahr

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Gäste aus der gesamten Raumschaft, mit "Los Amigos" ein Stimmungsduo, das schon vor Beginn dem Publikum gnadenlos einheizte, sowie eine bunte Mixtur aus tollen Tänzen und einem humorvollen Rückblick auf die Ungereimtheiten des vergangenen Jahres boten die Narren Schönwalds auf.

Ungekrönte Königin und Star des Zunftabends in der Uhrmacher-Ketterer-Halle war einmal mehr Helene Fischer.

Seit der Französischen Nacht hält sich hartnäckig das Gerücht, in Schönwald werde weniger gearbeitet, denn getanzt. So jedenfalls konnte man es auffassen, wenn die beiden Conférenciers Barbara Zipfel als Woody WoodNock und Christof Kammerer (als Französin Solange Sybille) über das Can-Can-Video der Scheewälder sprachen. "So schnell sind die noch nie diä Leitere nuffgstiege", grinsten sie über den Bauhof – und auch Bauhofleiter Christof Hock habe die Schneeketten im Leben noch nie so schnell aufgezogen.

Hirtenbueben zeigen ihr Können beim Brauchtumstanz

Direkt nach dem Einzug zeigten zunächst die kleinen, sozusagen die Original-Hirtebuebe ihr Können beim Brauchtumstanz. Auch die Weihermänner führten in ihren Wasserblauen Häsern ihren Tanz vor – doch das sollte in ihrem nicht-närrischen Jubiläumsjahr nicht das letzte sein, was sie auf die Bühne brachten. Die Wälderhexen beweisen mit einer tollen Show, und einer kleinen Pyramide ihre Präsenz.

"Marianne und Michael" gaben sich die Ehre – und beim Rundgang durchs Dorf fiel ihnen so manches auf: Michael (Barbara Zipfel) meinte gar, ein Rotlichtetablissement erspäht zu haben. Sie hatte mehrere große, tiefrot leuchtende A’s entdeckt – wurde jedoch von Marianne (Katrin Keck) eines Besseren belehrt: "Das ist doch die Apotheke von Frau Löffler". Sogar Pläne für den Kirchplatz hatten sie dabei: In Anlehnung an den neuen Messestand der Tourist-Info wollen sie ganz kostengünstig einen Stadel entstehen lassen. Denn die Mitarbeiter von "AfS" und den Firmen der Gemeinderäte würden das schon machen. Die beiden Lehrer Adalbert Oehler und Gerhard Dessecker – als Beitrag dazu könnten sie halt "nur g’scheit schwätze", wusste das Schlagerpaar.

Sie trotzen der Islamisierung des christlichen Abendlandes – denn ganz orientalisch traten die Gardemädchen auf. Da fehlte nur noch der Aladin mit seiner Wunderlampe. 25 Jahre gibt es sie nun schon, die Weihermänner – und daher gab es einen Zuschlag: Eine Sketch, der letztlich im Affentanz endete. Es sei höchst bedauerlich, dass die Landpost zwar durchgehend geöffnet sei – dass dort jedoch nicht gefeiert werden könne, weil sie zum Tierasyl mit Ratten, Mäusen, Fledermäusen, Spinnen und vielem mehr mutiere. Ihr Affentanz endete mit Bananen für das begeisterte Publikum.

Tanzende Kraniche im Schwarzlicht konnten die Besucher ebenfalls bestaunen. Und Martin Moser hatte heuer gar die Langlaufski angeschnallt, um die Bütt zu erreichen. Er konnte genau berichten, wer den Gehweg nur "abstaubt" oder wer richtig räumt – da müsse er die Seite wechseln. Er hatte auch die Schuhe von Wanderern im Rucksack – mit völlig neuem Design – weil sie sonst auseinander gefallen wären. Auch über zwei "Elkes" wusste er zu berichten – die mit seinen Schnapsvorräten im Dorf unterwegs gewesen seien – und sogar ihm einen angeboten hätten. Er konnte auch berichten vom Traumurlaub von Monika und Heiko (Ganter). Sogar eine Muschel habe Heiko ertaucht – und Moni diese wieder verloren. Die plötzlichen Herzschmerzen rührten dann aber genau von dieser noch lebenden Muschel – sie hatte sich im Dekolleté verirrt und beschlossen, sich zu schließen, was etwas zwackte an Monis Herz.

Der Tanz der Narrenzunft ging nach Afrika. Sehr temperamentvoll ging es dabei zu – und sogar mit Speeren warfen sie – in Richtung Publikum.

"Los Amigos" ließen ebenfalls tanzen – den Gemeinderat nebst Bürgermeister verführten sie zum Sirtaki, bevor es zum großen Finale kam. Doch wer nun glaubte, es sei vorbei, hätte womöglich den "Star des Abends" verpasst – den Auftritt von Helene Fischer. Da stand nicht nur der Fanclub auf, um auf den Stühlen zu tanzen, da raste der Saal und spätestens beim Burner "Atemlos" grölte alles mit.