Angebot sollte stärker beworben werden / Erster Tourismus-Stammtisch ein Erfolg / Elektroräder stark gefragt

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald/Schonach. Als Erfolg kann der erste Tourismusstammtisch in Schönwald unter Beteiligung der Schonacher Gastgeber gewertet werden.

Dabei war er den Vermietern so wichtig, dass sie einen zweiten pro Jahr als "Ferienland-Stammtisch" vorschlugen.

Julian Schmitz als Geschäftsführer der Ferienland GmbH freute sich, neben den Gastgebern der beiden Gemeinden auch deren Bürgermeister in der Uhrmacher-Ketterer-Halle begrüßen zu dürfen – konnten die doch immer wieder auch mit Antworten zu drängenden Problemen beitragen. Es ging nicht immer bierernst zu, es durfte auch gelacht werden.

Lukas Duffner zeigte sich enttäuscht, dass man die Trumpfkarte "Heilklima-Kur" nicht ausgespielt habe, diese Möglichkeit werde zu wenig propagiert. "Wir haben den dazu passenden Flyer gerade aufgelegt, der sollte den Gastgebern in den nächsten Tagen zugestellt werden", widersprach Schmitz und ließ prompt einen Stapel verteilen – der bis auf das Format gut ankam.

Die Ausschilderung der speziellen Heilklima-Wege werde angegangen, versprach er. Andererseits müsse ein Arzt gefunden werden, der solche "offene Badekuren" verschreibt – und die Krankenkassen seien nicht eben erfreut darüber, wusste er. Einen Vergleich mit Bad Dürrheim brauche man aber nicht anzustellen – zum einen sei auch dort die Kur stark rückläufig, zum anderen sei die Infrastruktur für solche Kuren dort wesentlich intensiver.

Dennoch versprach Bürgermeister Christian Wörpel Investitionen im Kurmittelbereich. Zudem zeige man mit der Zertifizierung "Allergikerfreundlich", dass man durchaus in diese Richtung tätig sei.

Ein anderer Vorwurf lautete, die Wanderwochen würden zu wenig beworben, wobei der Gastgeber der Einzige war, der einen "Wanderwochen"-Gast aufzuweisen hatte. Sehr gut kämen dagegen Themen-Wanderungen wie Kräuter- oder Genusswandern an. Reines Streckenwandern werde dagegen kaum angenommen.

Auf Anfrage stellten die Bürgermeister Wörpel und Frey fest, dass man im Bereich der beiden Gemeinden die Loipen vernetzt habe. "Wir werden die Loipen täglich spuren, alles andere macht keinen Sinn", versprach Frey. Gebahnte Winterwanderwege seien ebenso ein "Muss", Probleme zwischen Forst, Jägern, Langläufern und Wanderern sieht er nur bei den Schneeschuhwanderern, die gerne Wege abseits suchten. Man könne selbstverständlich auch versuchen, die Loipe zur Martinskapelle mit einzubeziehen.

Zum Thema Schneekanonen in Schönwald sah sich Wörpel Spagat mit der Sportförderung. Drei Schneekanonen an der Skirollerstrecke gehörten der Gemeinde nicht, die gemeindeeigene stehe normalerweise bei den Jugendschanzen. "Wir werden diesen Winter versuchsweise eine neue Kanone mieten und an den Lift stellen", versprach er. Auf die Frage, wann die Maschinen liefen, um möglichst wenig zu stören, machte Frey klar: "Die laufen immer dann, wenn die Temperatur dazu geeignet ist – also in den kalten Nächten."

In die Jahre gekommen sei der Lift, wusste Nikolaus Dold, zudem fehlten Aufstiegshilfen für Rodler. "Für Aufstiegshilfen sind unsere Rodelbahnen eigentlich zu kurz", befand Wörpel.

Ein weiteres Thema waren die elektrounterstützten Räder. "Kommen die an?" wurde gefragt. Im Sommer seien oft alle Räder ausgebucht. Jüngere bevorzugten dabei die Pedelecs, während Ältere gern die mit dem niedrigen Einstieg holten. Dabei seien es durchaus auch Einheimische, die sich damit vergnügten.

Für Silke Dold stellten Schulungen ein "Muss" dar, was sie auf Nachfrage von Schmitz darlegte, was man für die Gastgeber tun könnte – dabei seien es weniger Sprachkurse, sondern mehr Allgemeines. Schmitz versprach, in dieser Hinsicht tätig zu werden.

"Was können wir tun, um wieder mehr Mitglieder in die Hauptversammlung zu bekommen", war die abschließende Frage – auf die keiner so recht eine Antwort wusste. Allerdings tauchte der Wunsch nach einem zweiten Stammtisch auf, der dann gemeinsam mit allen Vermietern des Ferienlandes stattfinden soll.