Bürgermeister Wörpel spricht über Dorfgeschehen / Gemeinde fehlen Wohnungen für Flüchtlinge

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn der Bürgermeister auftaucht – auch bei den Senioren im Pfarrsaal in Schönwald. Entsprechend gut besucht war daher der jüngste Seniorennachmittag. Seit zehn Jahren leiten Jakob und Mathilde Maier das Schönwälder Altenwerk.

Der Bürgermeister begrüßte die Gäste. Nach einer Tasse Kaffee, Hefezopf und ein paar Worten mit den Tischnachbarn begann Christian Wörpel mit seinem Bericht über das Ortsgeschehen. Er sprach über das zukünftige Seniorenwohnen am Wald. "Zwei Jahre muss man für so ein komplexes Thema rechnen. Der Investor hat die Ergebnisse der ersten Offenlage eingearbeitet, daher muss nun eine erneute Offenlage erfolgen. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Dezember den neuen Bebauungsplan beschließen können", gab er sich optimistisch. Ab November will der Investor einen "Verkaufswagen" aufstellen. Dort kann man sich in das Projekt einkaufen.

Auch den "Wasserfalltreff" für Menschen mit Demenz sprach Wörpel an – eine Erleichterung für pflegende Angehörige sei das allemal. Noch einmal griff er die Studie auf, die im vergangenen Jahr im Ort per Fragebogen mit der Generation "40 Plus" durchgeführt worden war. Damals hatte man auch die ehrenamtliche Betreuung von Senioren angesprochen. Angesichts der stürmischen Entwicklung mit dem "Generationenwohnen am Wald" hatte man das seitens der Verwaltung etwas hinten angestellt. "Aber wir müssen etwas tun, denn 2013, das ist die aktuelle Statistik, war Schönwald mit 46,6 Jahren der zweitälteste Ort im Landkreis", machte Wörpel deutlich.

In Sachen Ortsentwicklung sah der Bürgermeister den Kurort auf guten Wegen. 700 000 Euro seien vorerst bewilligt. Demnächst würden einige Studenten der Architektur aus Stuttgart ins Dorf kommen, die sich Gedanken über die zukünftige Gestaltung der Ortsmitte machen sollten. Schwerpunkt sei dabei das ehemalige Wehrle-Areal unter Einbeziehung der "Landpost".

Investieren will die Kommune in die Kurmittel-Abteilung, demnächst gibt es auch eine erneute öffentliche Veranstaltung zum Thema Nahwärme. "Es wäre schön, wenn wir in einigen Jahren als ›Bioenergiedorf‹ bezeichnet würden", so der Schultes.

Ein einmaliges Projekt sei die Zusammenarbeit in Sachen Wasser und Abwasser mit Furtwangen, die für beide Seiten zur Escheck und in die "Neue Welt" führe. Dabei würden beide Wasserversorgungen gekoppelt, was im "Ernstfall" zur Nutzung von Reserven für beide Kommunen hilfreich sein könne. Auch das Abwasser sei davon betroffen. Abwasserleitungen und Breitbandkabel überlege man derzeit auch für den Bereich Fuchsbach.

"Natürlich auch ein Thema wird in den nächsten Jahren die Aufnahme von Flüchtlingen sein", betonte Wörpel. Derzeit suche die Gemeinde nach Wohnungen, die man mieten könne. "Es gibt viele leerstehende Wohnungen. Wenn wir die Vermieter ansprechen, erfahren wir Ablehnung, sobald wir den Grund ansprechen", zeigte sich Wörpel irritiert. Die Gemeinde müsse bis zum Jahresende etwa zehn Personen aufnehmen. Im nächsten Jahr sollen etwa 20 Personen dazu kommen. "Wir sollten uns hier als weltoffenes Dorf präsentieren", mahnte er an.