Noch genießen die Bäume rechts von diesem Haus Bestandschutz. Doch bevor der Neubau steht, muss ein breiter Streifen des Waldes abgeholzt werden. Dann ist die Andachtsstätte der Madonna von Lourdes nicht mehr im Wald versteckt, sondern wird von weitem sichtbar sein. Fotos: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bebauungsplan wird offengelegt / Bäume bei der Lourdesgrotte müssen weichen

Schönwald (mk). In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in der Ketterer-Halle stand der Bebauungsplan "Generationenwohnen am Wald" im Mittelpunkt. Zahlreiche Zuhörer interessierten sich für das Großprojekt, das schon seit längerer Zeit im Gespräch ist.

Stadtplanerin Christine Bauer präsentierte in allen Einzelheiten den Bebauungsplan des Investors Ulrich Bolg aus Neckarsulm.

Nach kurzer Diskussion sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, dass der vorgelegte Plan gebilligt wird. Außerdem soll er der Bevölkerung und den Behörden zugänglich gemacht werden. Die Einwohner werden öffentlich darauf hingewiesen, dass sie im Rathaus Einsicht nehmen können. Innerhalb eines Monats können Stellungnahmen zu dem Bauvorhaben abgegeben werden.

Bürgermeister Christian Wörpel wies gleich zu Beginn der Sitzung daraufhin, dass die Gemeinde nicht nur im Pflegebereich, sondern auch in Bezug auf barrierefreie Wohnangebote unterversorgt sei. "Darum hat der Gemeinderat schon im Januar die Aufstellung des Bebauungsplanes ›Generationenwohnen am Wald‹ beschlossen", sagte der Gemeindechef.

Insgesamt 30 Betten und zusätzlich noch 14 Wohnungen

Dann stellte er Christine Bauer vom Stadtplanungsbüro Fahle in Freiburg vor. "Die beiden Häuser der früheren Mutter-Kind-Klinik werden abgerissen und neu aufgebaut", informierte sie. Allerdings müsse bei Neubauten der Abstand zum Wald 30 Meter betragen. Der Waldbesitzer habe zugestimmt, durch Abholzung sogar für 40 Meter Abstand zu sorgen. Büsche und Hecken sind erlaubt, wie weiter zu erfahren war. An der Stelle des kleineren Hauses soll ein Gebäude mit zehn Wohnungen entstehen.

In dem größeren Gebäude dahinter wird das Pflegeheim mit 30 Betten stationiert und zusätzlich gibt es dort noch 14 Wohnungen. "Die Wohnungen werden in der Regel nicht vermietet, sondern verkauft", verriet Bauer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Bewohner können bei Bedarf die Betreuungsangebote des Pflegeheimes nutzen. Nicht nur Senioren seien im Haus am Waldrand willkommen, sondern auch Jüngere mit Handicap, informierte die Stadtplanerin.