Oberhalb des Schönwälder Schulhauses (Mitte) soll das Baugebiet "Ob dem Hirschen" entstehen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Nachfrage höher als Angebot / Ziel: Mehr Bauplätze / Beschleunigtes Verfahren

Über die Finanzierung des Kaufes für das Areal "Ob dem Hirschen" hatte man im Gemeinderat Schönwald bereits beraten. Nun regte die Verwaltung an, schnellstmöglich die Planung auf den Weg zu bringen. Die Nachfrage nach Bauplätzen übersteigt nämlich das Angebot.

Schönwald. Rund 30 000 koste die Planung, erklärte Bürgermeister Christian Wörpel in der jüngsten Ratssitzung. Es bestehe derzeit eine anhaltend große Nachfrage nach Bauplätzen, der man aber nicht nachkommen könne. Die Gemeindeverwaltung habe mit der Stadtplanung Freiburg (fsp) Kontakt aufgenommen, um eine Planung in die Wege zu leiten. Diese arbeitet eng mit "Faktorgrün" zusammen, die ein Angebot für die landschaftsplanerischen Leistungen nun anboten.

Beinhaltet sei ein Umweltbeitrag für ein beschleunigtes Verfahren. Somit würde in einem einstufigen Verfahren weder eine Umweltprüfung noch eine Eingriffs- und Ausgleichsbilanz erforderlich. Dennoch müssten Umweltbelange und Artenschutz Berücksichtigung finden, zumal am nordwestlichen Rand ein Biotop sowie ein Teilbereich einer geschützte FFH-Mähwiese lägen. Eine Änderung des Flächennutzungsplans könne über eine Berichtigung erfolgen, Baulandbedarf allerdings müsse nachgewiesen werden. Dies erspare immerhin eine Stufe der Planung, so Wörpel. Dazu wird nur eine Offenlage gefordert, in der Bürger und Behörden ihre Stellungnahme abgeben können.

Bau eines Hotels oberhalb des Baugebiets möglich

Rund 17 300 Euro verlangt das Fachplanungsbüro Freiburg (fsp), dazu kommen Teilnahmen an Sitzungen, nach Aufwand, und pauschal sechs Prozent für Nebenkosten. Die Landschaftsplaner von "Faktorgrün" berechnen pauschal zunächst 5800 Euro, wobei zwei Teilnahmen an Sitzungen inklusive wären, jede weitere Teilnahme werde ebenso nach Aufwand berechnet.

Neben dem rund einen Hektar großen Baugebiet, das über die Bourg-Achardstraße aus erschlossen werden kann, enthalte die Planung die Möglichkeit zum Bau eines Hotels oder Resorts oberhalb des Baugebiets mit rund 2,6 Hektar Fläche. Eine Erweiterung um einen weiteren Hektar bestehe ebenfalls, da noch rund ein Hektar in Richtung Adlerschanze zur Verfügung stehe.

Johannes Göppert (FWV) zeigte sich angetan von den Vorschlägen, man kenne ja die beiden Büros. Es sei tatsächlich vorteilhaft, wenn man ohne neuen Flächennutzungsplan und dessen Offenlage auskäme – "das wäre auch zeitlich gesehen eine tolle Sache." Über die Finanzierung machte sich Hans-Peter Schwer (SPD) Gedanken. Im Haushalt 2017 sei dazu nichts bereitgestellt. "Wir könnten das auch außerplanmäßig finanzieren, die Finanzen 2016 gestalten sich deutlich besser als geplant", verriet Kämmerer Harald Hafner. Immerhin gehe es um eine Investition in die Zukunft, betonte Wörpel.

Einstimmig entschied sich der Rat für die Planungskosten zum Bebauungsplan.