Symbolische Übergabe mit Blick auf die Übernahme der Trägerschaft zum 1. Januar 2015 / Christliche Werte werden weiter vermittelt
Von Christel Börsig-Kienzler
Schönwald. Die Gemeinde Schönwald übernimmt zum 1. Januar 2015 die Trägerschaft des katholischen Kindergartens St. Antonius. Ohne großes Tamtam erfolgte gestern Vormittag die symbolische Schlüsselübergabe durch Pfarrer Andreas Treuer an Bürgermeister Christian Wörpel.
"So etwas habe ich noch nie gemacht. Emotional ist dies heute ein ganz eigener Schritt, den ich mit einem ganz guten Gefühl mache, denn ich weiß, dass der Gemeinde Schönwald, wie uns, das Wohlergehen der Kinder stets ein großes Anliegen ist", eröffnete Treuer die kleine Feier im Kindergarten. Sein Dank galt Kindergartenleiterin Gabi Hirt, ihrer Vorgängerin Karin Ott und der gesamten Belegschaft für die "bisherige, hervorragende Zusammenarbeit".
Über Treuers Geschenk, bewegliche Figuren samt Buch mit Anleitung, wie man biblische Geschichten den Kindern vermittelt, freute sich Hirt und versicherte sogleich, dass man auch unter dem neuen Träger weiterhin an der Tradition festhalte, den Kindern christliche Werte zu vermitteln. Im Gegenzug erhielt der Geistliche ein gerahmtes Porträt, das ein Kind von ihm malte und das er begeistert entgegennahm.
Lobend äußerte sich Treuer auch über Petra Strobel, die während der nun zu Ende gehenden Seelsorgeeinheit Schonach-Schönwald seit dem Kindergartenjahr 2009/10 auch in Schönwald als Kindergartenbeauftragte, quasi als seine rechte Hand, tätig gewesen sei und ihn stets gut vertreten habe. Treuer lud sie und die Erzieherinnen zum Dank zu einem Essen ein. Bürgermeister Christian Wörpel wünschte er, immer ein Herz für die Menschen im Kindergarten zu haben.
Dass sich nach außen nach dem auch für ihn besonderen Schritt, der "Übernahme der Trägerschaft im Guten und in aller Freundschaft", nicht viel ändern wird, betonte das Gemeindeoberhaupt erneut. Bereits bei der Besiegelung der Übernahme im Sommer hatte Wörpel angekündigt, dass der Wechsel weder personelle noch konzeptionelle Änderungen mit sich bringen werde. "Bei der Grundkonzeption bleibt alles beim Alten."
Was die Übernahme mit sich bringt, sind verwaltungstechnische Auswirkungen. Die Gemeinde Schönwald, der das Kindergartengebäude gehört und die es auch unterhält, finanziert jetzt schon 92 Prozent der Ausgaben, künftig werden es 100 Prozent sein und damit laut Wörpel pro Jahr rund 10 000 Euro mehr. Dafür kann die Gemeinde nun ab 2015 alleine Einfluss auf die Entwicklung nehmen.
Wörpel dankte der Kirche, für das gute Personal, das hier der Gemeinde zur Verfügung stehe und von dieser komplett übernommen werde, aktuell 14 Voll- und Teilzeitkräfte (ohne Hilfskräfte), die derzeit 45 Mädchen und Jungen und bis Mitte 2015 insgesamt 56 Kinder betreuen, was Vollbelegung bedeutet.
Mit Blumen und Wein dankte Wörpel für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren auch Petra Strobel, "die die Leidtragende" sei, da ihre Position seitens der Kirche mit der Übernahme wegfalle. Ansprechpartnerin für die Eltern in Kindergartenangelegenheiten ist künftig Hauptamtsleiterin Sarah Scherer, die seitens der Gemeinde bisher schon organisatorisch damit befasst war.
Eine "tolle und harmonische Zusammenarbeit" bescheinigte Hirt auch Strobel und Treuer namens des Kindergartenteams. "Wir freuen uns auch auf das Neue. Ich denke, die Entscheidung war gut und richtig", sagte Hirt und verwies auf die "positive Reaktion" der Eltern. Der Übergang sei reibungslos vonstatten gegangen.
Dass es "schon immer ein gutes, wohlwollendes Miteinander war, nie ein Gegeneinander, auch während der Amtszeit von Bürgermeister Hans-Georg Schmidt", betonte Andreas Treuer und übermittelte noch Grüße der Schönwälder Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Theodora Fattler. Sie trage die Entscheidung mit.