Die Lourdesgrotte bei Schönwald ist wieder ins Blickfeld der Einwohner gerückt. Auf dieser Aufnahme ist der Bau im Hintergrund teilweise erkennbar. Im Vordergrund hat sich eine Schulklasse des Geburtsjahrgangs 1912 postiert. Wilfried Papa aus St. Georgen, dem diese Fotografie gehört, sucht nun nach den Namen der einzelnen Schüler. Repro: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Foto erinnert an alte Zeiten / Auch früher gab es keinen Wald

Von Hans-Jürgen Kommert

Das ehemalige Hotel Bäuerle, danach Ableger der Klinik in Schönwald, soll bald einem Neubau weichen, der eine andere Verwendung findet. Durch diesen Bau ist auch die oberhalb befindliche Lourdesgrotte wieder besonders ins Blickfeld der Bürger gerückt.

Schönwald. Vor allem macht auch die Abholzung des umliegenden Waldes den Menschen schwer zu schaffen. Nun schickte ein Leser ein Bild und einige Zeilen zu dieser Grotte, die das in ein etwas anderes Licht rückt.

Die Grotte, die 1890 auf dem Pfarrwidum erbaut wurde, war zum Zeitpunkt, als das Bild entstand, wohl um die 30 Jahre alt, das Foto zeigt vermutlich die zweite Klasse des Geburtsjahrgangs 1912 mit ihrem Lehrer Friedrich Woll. Damals gab es wie heute stets zu Mariä Himmelfahrt am 15. August eine feierliche Lichterprozession zur Grotte. Diese fand ihren Höhepunkt in einer Predigt und einer Bittandacht. Im Anschluss wurden traditionell Kräuterbuschen geweiht. In der Nachkriegszeit waren solche Prozessionen auch im Marienmonat Mai. "So mancher mag sich noch an die wortgewaltigen Predigten des ›Eschlepfarrers‹ erinnern", schätzt Wilfried Papa, der heute in St. Georgen lebt.

Wilfried Papa aus St. Georgen sucht Namen der Schüler

Wer dieses Bild nun genauer betrachtet, wird mehrere Dinge feststellen: Zum einen sind alle Kinder auf dem Bild auffallend gut gekleidet, mit Ausnahme der einfachen Schuhe mit den deutlich sichtbaren Nägeln. Links und rechts im Bild stehen jeweils zwei Jungen, die einander den Arm über die Schulter legen, ein inniges Zeichen der Freundschaft. Zum zweiten weicht die Dachform der Grotte mit einem kleinen Krüppelwalm und schön gestalteten Ortgängen deutlich von der heutigen Form ab. Und der angesprochene dichte Fichtenwald fehlt fast ganz, allein im Hintergrund sind einige Nadelbäume zu sehen.

Wer einzelne Schüler auf dem Foto erkennt, darf sich gerne mit Wilfried Papa in St. Georgen unter der Telefonnummer 07724/91208 in Verbindung setzen.