Voll im Gange sind derzeit die Arbeiten am Freibad in Schönwald, die durch die Ausschreibungsergebnisse vorläufig nur wenig ausgebremst werden. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Nur wenige Angebote für wichtige Gewerke im Freibad / Kostenschätzung überschritten

Nach langer Sommerpause begann für die Stadtverwaltung Schönwald mit der Gemeinderatssitzung wieder der kommunalpolitische Alltag.

Schönwald. Neue Zahlen von der Einwohnerentwicklung trug Bürgermeister Christian Wörpel vor, allerdings seien die auch schon wieder fast 18 Monate alt: Zum 31. März 2016 meldet das Statistische Landesamt 2372 Bürger.

Eine gerichtliche Entscheidung zur Volkszählung Zensus sei noch nicht gefallen, berichtete der Bürgermeister auf Anfrage.

Dann aber gab es die ersten schlechten Nachrichten zur Umgestaltung des Freibads, bei der die Tiefbauarbeiten in vollem Gange seien: Die "WasserWerkstatt" habe in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Gewerke Kinderbecken und Landschaftsbau sowie Pumpen und Elektrotechnik öffentlich ausgeschrieben.

Problematisch sei die derzeit hohe Auslastung der Bauwirtschaft, so Wörpel.

Daher hatten zum erstgenannten Gewerk nur zwei Firmen ein Angebot abgegeben. Vorberechnet waren dafür Kosten in Höhe von 95 443 Euro. Enttäuschend in jeder Hinsicht waren daher die Ergebnisse der öffentlichen Ausschreibung.

Bei der Submission am 3. August ergab sich nach Überprüfung durch die "WasserWerkstatt", dass sowohl das günstigere der beiden Angebote, das in Höhe von 130 825 Euro abgegeben wurde, als auch das zweite Angebot (183 361 Euro) deutlich zu hoch war.

Da das günstigere Angebot rund 37 Prozent über der Kostenberechnung lag, schlug das Fachbüro vor, die Ausschreibung gemäß VOB/A aufzuheben und eine so genannte "freihändige Vergabe" durchzuführen, indem man eventuell das Gewerk teilt und mit den Bietern und regionalen Firmen direkt Bietergespräche führt. Beschränkt hatte die "WasserWerkstatt" das Gewerk Pumpen- und Elektrotechnik ausgeschrieben, 19 Firmen wurden zu einer Angebotsabgabe aufgefordert, zehn Firmen hatten daraufhin die Unterlagen angefordert.

Aufhebung der Ausschreibung juristisch der richtige Weg

Nur zwei Angebote lagen bis zur Submission am 3. August vor.

Die Kostenschätzung des Büros lag bei 57 361 Euro, das günstigste Angebot dagegen bei 83 183 Euro, das zweite Angebot lag ziemlich genau 100 Prozent über der Kostenberechnung bei rund 114 466 Euro.

Auch in diesem Falle riet das Fachbüro zu einer Aufhebung der Ausschreibung. Zugleich riet man auch hier zu einer Splittung in Elektro- und Wassertechnik sowie einer freihändigen Vergabe mit regionalen Bietern.

Zuvor müsse man aber mit der Fördermittelprüfstelle sprechen, so Wörpel. Als nicht ganz einfach sieht Johannes Göppert (FWV) die Bietergespräche an, da ja bereits Preise gegeben seien. Allerdings hoffe er dadurch auf Firmen aus der Umgebung. Die Aufhebung der Ausschreibung sei der juristisch richtige Weg, wusste Fraktionskollege Gerhard Dessecker.

Mit Abspecken habe eine freihändige Vergabe nichts zu tun, versicherte Wörpel auf Nachfrage von Hans-Peter Schwer (SPD). Dieser Weg wurde einstimmig so beschlossen.