Den zweiten Bildband "Faszination II rund um einen Schön(en)Wald" präsentiert Andrea Lienhard, Mitarbeiterin der Tourist-Info und des Ferienlandes. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Analorena Jung präsentiert "Faszination II rund um einen Schön(en)Wald"

Schönwald (hjk). Die Umgebung von Schönwald ist zauberhaft – viel heile Natur in einer Bilderbuchlandschaft, im Sommer wie im Winter. Als Analorena Jung vor acht Jahren erstmals hierherkam, hat sie sich spontan in diese Landschaft verliebt, die erste Wohnung in Schönwald sei ein elterliches Erbe gewesen.

Viel herumgewandert sei sie, habe hier ein Foto gemacht und da – alles, was ihr spontan gefallen hatte, erzählte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. "Ich fand hier Wildblumen, die ich woanders noch nicht gesehen hatte", schilderte sie Gründe für ihre vielen Bilder. Als sie dann irgendwann erkannt hatte, dass das Schönwälder Freibad dringend finanzielle Unterstützung brauchte, schlug sie der Gemeinde einen Bildband mit ihren Fotografien vor, sie würde die gesamten Vorarbeiten, die Gemeinde den Druck übernehmen. Nicht etwa mit einer professionellen Ausrüstung, sondern mit einer normalen digitalen Spiegelreflexkamera, einer alten kleinen Digital-"Knipse" und vor allem mit ihrem Handy habe sie gearbeitet. Spontan habe sie damals auf 10 000 Exemplare Auflage getippt. "Viel zu viel", hatte ihr ihre liebgewonnene Freundin Vroni Storz erklärt. Auf 1000 hatte man sich 2010 schließlich verständigt, Titel: "Faszination rund um einen Schön(en)Wald". Begeisterung herrschte bei den Freunden des Freibads, vor allem bei Schwimmmeister Enrico Faustmann.

Doch dieser Bildband enthielt keine Beschreibungen, sondern nur Bilder – viele davon zeigten ausschließlich Blumen, manche konnten selbst Ortskundige nicht auf Anhieb einordnen. Dennoch, der Bildband verkaufte sich überraschend gut, die Summe, die Analorena zur Freibadsanierung bereitstellen konnte, war überraschend hoch. Und der Preis von knapp 15 Euro war schon sehr niedrig. "Man sollte sich nicht vorstellen, welche Arbeit dahinter steckt; dabei arbeite ich durchaus noch halbtags", erklärte sie mit etwas Galgenhumor. Denn halbtags bedeutet bei ihr zwölf bis 14 Stunden, die sie ihren Klienten aus ganz Deutschland widmet – der Tag habe schließlich 24 Stunden. Da sei es schon heftig, sich eine zusätzliche Belastung ans Bein zu binden – was sie dennoch tat.

Nach dem großen Erfolg des ersten Bandes sei Bürgermeister Christian Wörpel wegen eines neuen Bildbandes auf sie zugekommen. "Ich habe es mir nicht leicht gemacht – und dann doch zugestimmt", räumte die Geschäftsfrau ein. Denn leider habe sie anstelle von Zustimmung und Freude – weil sie diesmal viele Winterbilder sowie Bilder von Gehöften und auch gastronomischen Betrieben unterbringen sollte und wollte, Gleichgültigkeit erlebt. Dabei musste sie viele Aufnahmen oftmals wiederholen – "ich bin Lichtfanatikerin, das Licht muss stimmen", betonte sie. Im Nachhinein sei sie etwas enttäuscht von manchen Reaktionen, die sie erlebt habe. Weil der Bildband rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt fertiggestellt sein sollte, habe sie etliche Nachtschichten eingelegt, das sehe dabei keiner. Hocherfreut zeigten sich dagegen einmal mehr ihre Freunde und der Bürgermeister, der die Hobbyfotografin sehr schätzt. Als sie die Pläne für das Freibad gesehen habe, sei sie begeistert gewesen. Ein visionärer Mensch sei er, ist sie sicher.

Sehr positiv sieht der Bürgermeister den neuen Bildband. Er bezeichnet den ersten Band als eine Herzensangelegenheit der Autorin. Und er hatte Analorena Jung dazu gebracht, sich eines zweiten Bandes anzunehmen. Wirklich schön ist er geworden, denn sie hat einfach den besonderen Blick für ein Motiv.

Nun kann man also den zweiten Bildband für 14,90 Euro in der Tourist-Info sowie in einigen Läden des Dorfes erstehen. "Seit der zweite Band da ist, wird die Nachfrage nach dem (vergriffenen) ersten Band wieder laut", schmunzelte Hans-Peter Weis dazu.