Harry Walliser zeigt den Landwirten in Schönwald auf, wie heute Versicherungspakete aussehen sollten. Foto: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Landwirte werden bei Hauptversammlung über richtige Absicherung informiert / Morgen Treffen bei Edgar Schwer

Von Christel Paskal

Schönwald. Ein gutes Sitzfleisch benötigten die Landwirte bei der Hauptversammlung des Landwirtschaftlichen Ortsvereins in Schönwald.

Trotzdem war es in der Vesperstube vom Reinertonishof nicht langweilig. Denn der Vorsitzende Stefan Weiss begrüßte Harry Walliser von der Versicherungsabteilung des Agrardienstes Baden. In seinem 90-minütigen Vortrag informierte er die Mitglieder über wichtige Versicherungen. Doch zuerst berichtete Weiss über das vergangene Jahr, das recht schwierig war. Das beständige Wetter sorgte für einen guten ersten Schnitt. Die Erntebedingungen für den zweiten Schnitt waren problematischer.

Dagegen war das Weiden bis in den Herbst möglich. An der Grünlandbegehung bei Thomas Schwer nahmen im Mai 20 Personen teil. Diese soll jährlich erfolgen, doch eher nach dem zweiten Schnitt. Durch die EU-Richtlinien zu FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Flächen besteht ein Umbruchverbot. Das heißt, dass für die Dreifelderwirtschaft eine Ausnahmegenehmigung über das Land erreicht werden sollte.

Wie zu hören war, erlauben diese Richtlinien nicht, dass auf solchen ausgewiesenen Flächen zum Beispiel Kartoffeln für den eigenen Bedarf angebaut werden.

Bei einem weiteren Treffen morgen, Freitag, bei Edgar Schwer könne diese Problematik besprochen werden. Zu diesem Termin kommen der Grüne-Landtagsabgeordnete Martin Hahn und Martina Braun, Kreisrätin der Grünen.

Adalbert Oehler als Vertreter des Bürgermeisters entlastete bei der Hauptversammlung den Vorstand. Er stimmte zu, den Landtagsabgeordneten Karl Rombach zu den Regeln der Dreifelderwirtschaft mit einzubeziehen. Erfreut zeigte sich Oehler darüber, dass 99 Prozent der Landwirte es dulden, dass die Loipe über ihre Grundstücke führt.

Das Kalenderblatt des Tages war von Richard von Weizsäcker und lautete: Das Lebenserhaltende ist die Vielfalt. Oehler meinte: "Die Politik setzt Maßstäbe und sie setzen diese um."

Der Vorsitzende Weiss erinnerte an den Motorsägekurs am 18. und 19. März. Dann folgte Harry Walliser mit seinem Vortrag über Versicherungen. Es lohne sich durchaus, einmal eine Versicherungsanalyse zu erstellen. Denn damit kann viel Geld eingespart werden, das an anderer Stelle für unbedingt erforderliche Versicherungen verwendet werden kann. Walliser verstand es mit seiner humorigen Art, die Zuhörer zu fesseln. Diskussionen gab es mit dem Kreisvorsitzenden Bernhard Bolkart. Ein Landwirt zeigte sich ungehalten darüber, dass nichts mehr in Papierform, sondern nur noch per Computer beantragt werden kann. Die Landwirte sollten die Zeitfenster für Anträge unbedingt beachten, ermahnte Bolkart. Ohne Antrag gibt es auch kein Geld. Weiss dankte Bolkart und Walliser mit einem Präsent und schloss nach dreieinhalb Stunden die Versammlung.