Interessante Neuigkeiten kann Bürgermeister Christian Wörpel (hinten rechts) zum Thema "Älter werden in Schönwald" den Senioren im Pfarrsaal überbringen. Hinten links: Jakob Maier vom Leitungsteam des Seniorenkreises. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Christian Wörpel stellt Senioren Ergebnis einer Umfrage vor / Mit Infrastruktur zufrieden

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn der Bürgermeister auftaucht – auch bei den Senioren im Pfarrsaal in Schönwald. Deutlich mehr Besucher als sonst konnten die Macher des Seniorennachmittags, Mathilde und Jakob Maier sowie Roswitha Rombach, begrüßen.

Und endlich kam er, mit kalten Händen direkt von einer Baustelle, wie Bürgermeister Christian Wörpel bekannte. Kurz aufgewärmt – und dann ging es schon "zur Sache". Wörpel klärte die Senioren in erster Linie über die Ergebnisse der Studie auf, die in den vergangenen Monaten im Ort per Fragebogen an die Generation "40 Plus" durchgeführt worden war (wir berichteten).

"Älter werden in Schönwald", stand auf Wörpels Tagesordnung – und darüber sprach er auch. Er habe sich über den erstaunlich guten Rücklauf von etwa 30 Prozent sehr gefreut und vor allem darüber, dass die Schönwälder mit sehr großer Mehrheit ihrem Heimatort sehr positiv gegenüber ständen.

"Über die tiefe Verwurzelung mit dem Ort darf sich jeder freuen", wusste er. Auch bei den Zweitwohnungsbesitzern habe es erstaunlich viele gegeben, für die es eine Überlegung wert sei, nach Schönwald zu ziehen, wenn sie erst einmal alt genug seien.

Zwar sei nach seiner Auffassung die Eigentumsquote mit 80 Prozent eher hoch. Allerdings seien da die Meinungen auseinander gegangen. Für Orte dieser Größe seien 20 Prozent Mieter sogar sehr hoch, habe er erfahren.

"Für Mieter ist es stets einfacher, die Wohnung zu wechseln, wenn sie nicht mehr den Bedürfnissen entspricht", betonte er. Und – die wenigsten Wohnungen in Schönwald seien wirklich barrierearm oder gar barrierefrei. Dazu hätten nur vier von zehn Bewohnern nahe Verwandte im Ort.

Dafür, so der Bürgermeister, seien die meisten Bürger mit der Infrastruktur zufrieden, Arzt, Apotheke und die Nahversorgung seien ausreichend, mit dem öffentlichen Personennahverkehr seien die Wenigsten unterwegs.

Was fehle, sei der Facharzt vor Ort. Auch ein Senioren- oder Generationencafé stehe auf der Wunschliste der Bürger. "Greifen Sie auf die vorhandenen Angebote zurück. Wir haben den Hausnotruf und in Triberg die Sozialstation", riet er.

Und dann kam er auf "die Antwort" auf den Pflegebedarf zu sprechen, bei der der Abriss und Wiederaufbau in veränderter Form des ehemaligen Hauses Bäuerle im Vordergrund steht. Es habe aufgrund der tatsächlichen Bedürfnisse mehrfache Anpassungen des Bauantrags gegeben. Er sei der Meinung, dass der Ort sehr gut gewählt sei – was nicht überall auf Zustimmung traf. "Ich denke, gerade für Menschen, die auf den Rollator angewiesen sind, bedeutet das, vom Ort abgeschnitten zu sein", erklärte ihm eine ältere Frau.

Positiv sehe er, dass es einige Personen im Ort gebe, die bereit seien, gegen ein geringes Entgelt bei der Pflege älterer Mitbürger zu helfen, manche sogar ehrenamtlich. Es gelte dann, diese Menschen zu qualifizieren für solche Aufgaben. Einen Hinweis gab es von ihm zum Thema "Alter und Technik", zu dem es aus Richtung Landratsamt entsprechende Angebote gebe.

Wörpel verwies noch auf ein neues Angebot in der Raumschaft, eine Demenz-Betreuungsgruppe. "Ansonsten steht Ihnen immer der Weg über die Familie Maier offen, die bei uns am Runden Tisch sitzt und für die Belange der Senioren spricht", machte der Bürgermeister auf eine naheliegende Möglichkeit aufmerksam.