Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Der "Flory" präsentiert zum Jubiläum des Skiclubs seine neueste Multimediashow / Tosender Applaus

Ein ganz besonderes Geschenk zum 110. Geburtstag gab es für den Skiclub Schönwald von einem, der seit zehn Jahren Mitglied des Vereins und der bekannt ist für seine extravaganten Skitouren ist: Flory Kern.

Schönwald. Florian (Flory) Kern wohnt in Schönwald und hat seine Leidenschaft fürs Skifahren zum Beruf gemacht. Er organisiert Skitouren vor allem in solche Länder, bei denen der Normalskifahrer niemals an Skifahren denken würde. Seine Multimediashow "Skispuren unter fernen Horizonten" in der Schönwälder Uhrmacher-Ketterer-Halle war eine Premiere, war er nach eigenem Bekunden doch erst am Nachmittag mit ihr fertig geworden.

Begonnen hatte Kern mit dem siebten Kontinent, der Antarktis. Wer nun denkt, er sei mit einem Riesenschiff dorthin gefahren, wurde eines besseren belehrt. Von der "südlichsten Stadt der Welt" Ushuaia segelte er mit einem Spezialschiff die rund 1200 Kilometer bis in die sommerliche Antarktis. Eindrücklich schilderte er, dass dabei nicht nur eitel Freude herrschte, vielmehr habe er mit seinen ebenso wenig segelerfahrenen Begleitern ausführlich die Fische gefüttert. Rund einen Monat habe die Reise gedauert, "mehr als zweimal hat keiner geduscht", erzählte er schmunzelnd, "aber es haben ja alle gleich gerochen". Mit dieser Reise habe er sich einen Lebenstraum erfüllt.

Heli-Skiing im Hohen Kaukasus

Die Dinarischen Alpen im Kosovo waren das nächste Ziel des Extremskifahrers. Zehn Lifte gebe es im Kosovo, von dem man nun wirklich noch niemals etwas gehört hat als Skigebiet. Zwei dieser Lifte laufen noch ab und zu, leider gebe es oft keinen Strom. Dennoch – oder gerade deshalb habe er traumhafte Pisten gefunden, stiebenden Tiefschnee ohne jegliche Spuren, bis er mit seiner Gruppe hinunterfuhr.

Über die Türkei ging es nach Georgien, wo er im Hohen Kaukasus 13 Wochen lang dem Heli-Skiing frönte und von wo er zutiefst beeindruckende Bilder und kurze Video-Sequenzen zeigte.

Auch der Iran gilt nicht unbedingt als Skiparadies – dennoch habe er auch dort traumhafte Schneeerlebnisse gehabt. Von Teheran aus führe die längste Gondelbahn der Welt in ein Skiparadies, das an den Nordhängen wunderbare Pisten aufweise, die kaum jemand befahre. "Die Südhänge sind meistens aper (schneefrei), auf der anderen Seite ist das völlig anders, wunderbare Abfahrten in herrlichem Pulverschnee konnten wir erfahren. Und herrlich unkompliziert haben uns Einheimische dann zur nächsten Bushaltestelle gefahren, von wo wir wieder ins Quartier zurück kamen", schwärmte er.

Nach Japan begleiteten ihn einige Mitglieder des Skiclubs, berichtete er weiter. Auch dort gebe es tolle Skigebiete.

"Viele behaupten, das Skifahren sei im Schwarzwald erfunden worden, die Norweger sind sicher, dass sie es waren", führte er aus. Doch nachweislich anhand von Höhlenmalereien im Altaigebirge sei er sicher, dass man dort, wo zehn Monate Winter herrschten, bereits vor 2000 Jahren eine Art Skier zur Jagd unter die Füße schnallte. In Grönland habe er Neues ausprobiert und sich gefreut über wunderschöne Abfahrten noch im Mai auf freilich bereits firnigem, aber festem Schnee. Bis hin zum Meeresspiegel habe man dort abfahren können.

Indien mit Bergen im Kaschmirgebirge, die bis in 7000 Metern Höhe aufragen und zum Abschluss ein Segeltörn nach Spitzbergen als nördlichster Stadt, wo die einzige Sorge die Eisbären gewesen seien. Auch dort könne man wunderbare Pisten erleben und es auf zugefroren Fjorden auslaufen lassen, betonte er.

Tosenden Applaus erntete der Ski-Weltenbummler, der seinen Kunden einzigartige Erlebnisse vermittelt, für seinen mehr als einstündigen Vortrag, den man sicher in den nächsten Monaten anderswo ebenfalls erleben kann.