Der Tourismus spielt gerade für Schönwald eine besonders wichtige Rolle, hieß es bei der jüngsten Zusammenkunft von Ferienland-Geschäftsführer Julian Schmitz mit den Vermietern. Foto: Ferienland im Schwarzwald Foto: Schwarzwälder-Bote

Vermieterstammtisch: Zertifizierte Premium-Wanderwege sollen Tagestourismus unterstützen

Ein zwangloses Treffen der Vermieter wird es weiterhin nur einmal im Jahr geben, aber die verschiedenen weiteren Treffen und vor allem Fortbildungen durch die Ferienland GmbH versprach Geschäftsführer Julian Schmitz den Teilnehmern beim Schönwälder Treffen im Rathaus.

Schönwald. Neben ihm hatte sich auch Bürgermeister Christian Wörpel eingefunden, dazu kamen etliche Vermieter und weitere Gäste, die zu den touristischen Aktivitäten der Gemeinde Schönwald stehen, so auch Wanderführer Hans-Ulrich Jung.

Es sei sehr gut, wenn auch der Bürgermeister dabei sei, wusste Schmitz, hob jedoch die Vermieter heraus: "Sie sind die, ohne die touristisch nichts laufen würde." Für zwei Orte im Ferienland sei Tourismus wichtig, für zwei weitere geradezu existenziell, vor allem für Schönwald. Daher müsse man hier mehr bieten, so Schmitz. "Gerade hier sorgt der Tourismus für viel Infrastruktur und Vielfalt", machte er den Anwesenden bewusst.

Und die Ferienland im Schwarzwald GmbH habe sich auf die Fahnen geschrieben, Wertschöpfung in die Region zu bringen. Durch den Stammtisch erhoffe er sich einen offenen Austausch – der auch tatsächlich stattfand. Vor allem durch die Premium-Wanderwege erhoffe er sich zunächst einen stärkeren Tagestourismus, der ihm auch durch Farnbauer Nikolaus Dold und Ehefrau Silke für den "U(h)rwaldpfad" bestätigt wurde.

In Schönwald soll möglichst noch in diesem Jahr ein weiterer Premiumweg zertifiziert und im Frühjahr dann eröffnet werden, der auch auf das Thema Heilklima abgestellt sei – da gerade dieses Thema sehr kurz komme. Zudem sei man mit dem Forst auf einem guten Weg, entsprechende Mountainbike-Strecken ausweisen zu können, was ebenfalls zunächst dem Tagestourismus zu Gute komme. "Wie haben sie die Saison wahrgenommen?", fragte der Tourismusmanager direkt. So erfuhr er, dass die Reisegruppen aus Israel stark zugenommen hätten, die Gäste aber teilweise als sehr anspruchsvoll und anstrengend empfunden wurden.

"Sie sehen uns nicht als Gastgeber, sondern als Personal", meinte dazu Silke Dold. Wenn sie die Wahl habe, nehme sie lieber andere Gäste auf. Mülltrennung gebe es nicht bei diesen Gästen – und sie produzierten reichlich Müll, zumal sie schon fast alles mitbrächten. "Ich hatte manchmal sogar vieles, was eigentlich noch gut gewesen wäre, musste es aber leider entsorgen", bestätigte auch Norbert Allgaier. Allerdings, so wurde ihnen von Schmitz erklärt, kämen gerade Israeli in größeren Gruppen, sie seien wenig preissensibel und blieben oft recht lange.

Dabei mag der Schwarzwald als Region gelten, der als wenig gefährlich erscheint. Auch Orthia Weiß konnte dies bestätigen. Allerdings, so habe sie gehört, gälten manche Angebote geradezu als "Verramschung" des Schwarzwaldes. Welche Preise tatsächlich machbar seien, könne man bei manchen Angeboten sehen. "Mir gefällt es nicht, dass bei der Zertifizierung weder der Familienanschluss noch das äußere Umfeld bewertet wird", stellte nicht nur die Farnbäuerin fest. Hubert Heger stellte fest, dass der Preis tatsächlich vielfach nicht ausschlaggebend sei.

TV-Serie weckt das Interesse vieler Gäste

Wie wirken sich "Die Fallers" aus der TV-Serie auf den Tourismus hier aus, wollten mehrere Anwesende wissen. Tatsächlich sei es so, dass man immer wieder nach dem Hof befragt werde, so Schmitz. Auch das Thema Bewertungen stelle manche Gastgeber vor Probleme. Hier sei es ratsam, zuerst aktiv zu werden und Bilder einzustellen, wusste der Fachmann. Zum Thema Preisgestaltung wird es laut Schmitz in den nächsten Monaten ein entsprechendes Angebot geben, bei dem natürlich die Mitarbeit der Vermieter gefragt sei.

Ein weiteres Thema waren "Konus" und die Kurtaxe, die laut Bürgermeister wieder einmal nicht wirklich etwas bringe. Investitionen in die Infrastruktur seien dadurch nicht möglich. "Wir sollten nicht alles kostenlos machen, sondern maximal einen Kostenanteil übernehmen", waren sich nahezu alle anwesenden Vermieter einig – wobei sowohl der Bürgermeister als auch Schmitz feststellten, dass ein Zurückrudern sehr schwierig sei. Sie setzten dazu eher auf eine kreisweite Initiative, an der derzeit gearbeitet werde.