Arbeitsgruppen bringen mit ihren Schwerpunkten die Gemeinde voran / Hochschule unterstützt Teams

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass in der Gemeinde Schönwald die Bürgerwerkstatt begonnen wurde und dies mit durchschlagendem Erfolg. Seit einigen Monaten, genauer seit Anfang Juli, sind nun die Teams mit einzelnen Themen beschäftigt und versuchen diese, auf kürzere oder auch weitere Sicht umzusetzen.

Wie Hubert Waldvogel als Sprecher des dritten Teams in einem Pressegespräch erläuterte, sind die Grenzen innerhalb der Teams fließend, ebenso sind sie offen. "Wir können jederzeit neue Ideengeber mit aufnehmen, interessierte Bürger können bei der Gemeindeverwaltung erfahren, wo und wann wir uns in der nächsten Zeit treffen", betonte er.

Innerhalb der Gruppen sind stets mindestens zwei Mitglieder des Gemeinderats zu finden, ebenso stoße immer ein Vertreter der Gemeindeverwaltung dazu. Ein- bis zweimal jährlich treffe sich der Umsetzungsbeirat, der aus Mitgliedern der drei Teams, Mitarbeitern der Verwaltung sowie des Gemeinderats besteht. Unter Umständen können auch Bürger eingeladen werden, wie Waldvogel feststellte. "Diese Organisationsform war für uns alle Neuland", gestand er ein.

Mit der Gestaltung der Ortseingänge sowie einer einheitlichen, schönen Ortsbeschilderung befasst sich das erste Team. Bereits vier Sitzungen und drei Ortsbegehungen haben die Bürger hinter sich. In Ordnung sei beispielsweise die Begrüßung der aus Richtung Triberg kommenden Besucher des Ortes – allein aus Richtung St. Georgen und Furtwangen am "Bachwinkel" sei so etwas bisher nicht vorhanden.

Die innerörtliche Beschilderung sei völlig uneinheitlich und teilweise kaum mehr lesbar. Aus witterungsbeständigem Material mit leicht auswechselbaren Schildern, die nach Art des Ziels farblich variieren, werde man beginnen, zunächst entlang der Hauptstraße eine neue Beschilderung anzubringen. "Wir haben entsprechende Mittel im Haushalt eingestellt", erklärte Bürgermeister Christian Wörpel dazu.

Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit vier Themen. Eines davon war eine gruppenübergreifende Pflanzaktion unter dem Motto: "Unser Dorf soll bunter werden." Tausende Krokusse und Narzissen wurden dazu im Herbst an verschiedenen Stellen, beispielsweise im Kurpark und an den Ortseingängen gepflanzt. Auch die Wassertretstelle hat sich diese Gruppe auf die Fahne geschrieben – in enger Abstimmung mit der Gruppierung "Aktiv für Schönwald" (AfS), wie Gruppensprecherin Susanna Hock mitteilte. Für die Kneippanlage wurden vorsorglich 5000 Euro im Haushalt eingestellt. An erster Stelle aber stehen natürlich die Kuren – zumal das Dorf im kommenden Jahr "40 Jahre heilklimatischer Kurort" feiert.

An der Hochschule Furtwangen konnte Nadine Winter als Dozentin des Studienfachs "Gesundheitswesen" mit sechs Studentinnen sowie einer Hochschullehrerin gewonnen werden, freute sich die Sprecherin. Die Gruppe plane einen "Kreativabend" mit der Hochschule sowie der Verwaltung im Frühjahr 2015.

Die Kurmittelabteilung wurde ebenso in Augenschein genommen – hierzu habe die Gruppe Verschönerungsvorschläge gemacht, mit denen sich der Gemeinderat beschäftigen wird, so Hock.

Das dritte Team hat sich mit der Gestaltung des Dorfplatzes eine Herkulesaufgabe zu eigen gemacht. "Wir haben wegen der zu erwartenden Kosten Teilziele gebildet", gestand Waldvogel, zumal ja durch den Kauf des Gebäudes durch die Gemeinde nun auch das Areal "Landpost" dazu gekommen sei. Auch sie wollen sich der geistigen Unterstützung von Studenten versichern, ein Konzeptpapier existiere aber bereits. "Wir werden uns aber auch gute Beispiele aus anderen Gemeinden anschauen", gab er bekannt.

Zusätzlich hat sich das Team mit Nutzungsmöglichkeiten der alten Sprungschanze aus den 1960er-Jahren befasst. "Die Schanze ist international bekannt und prägt das Ortsbild", stellte er fest. Auch wenn eine sportliche Nutzung ausfiele, könne man sich durchaus etwas anderes vorstellen. "Wir nehmen unsere selbst gewählten Aufgaben sehr ernst und sind hoch motiviert", bekannte er.

Die Gruppen nehmen auch die Unterstützung durch Rudolf Jourdan in Anspruch. Bereits in den ersten Januarwochen seien die Gruppen wieder aktiv, so werde am 13. Januar die erste Gruppe mit Jourdan die Thematik "Bürgerfreundliches Wohnen" besprechen, die dritte Gruppe trifft sich am 15. Januar zur Konzept-Besprechung. Gruppe zwei will am 5. Januar an der AfS-Monatssitzung teilnehmen und sich am 9. Februar zum "Kreativ-Abend" mit Studenten treffen. Alle Gruppen würden sich über weitere Teilnehmer freuen.