Diese spezielle Hollywood-Schaukel, die hier von Udo Machon und Martin Moser zusammengebaut wird, ist Bestandteil des Premium-Wanderweges Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren: "Nahwärme" auf Eis gelegt / Mit Premium-Wanderwegen Maßstäbe setzen / Nicht "kaputtsparen"

Schönwald (hjk). Wenn der Bürgermeister kommt, ist das immer etwas Besonderes – auch bei den Senioren im Pfarrsaal in Schönwald. Dennoch blieben diesmal etliche Besucher fern. Sehr zum Verdruss der Macher des Seniorennachmittags, Mathilde und Jakob Maier sowie Roswitha Rombach. Bürgermeister Christian Wörpel kam direkt von einer Baustelle mit kalten Händen – wie er bekannte. Kurz bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen aufgewärmt, ging es gleich zur Sache. Wörpel klärte die Anwesenden zunächst über das "Seniorenwohnen am Wald" auf.

Die lange Umsetzung liege weder an der Gemeinde noch am Investor. "Es ist halt ein langes Prozedere. Zudem gab es etliche Nachbarschaftseinsprüche", räumte Wörpel ein. Nun sei die Baugenehmigung erteilt. Derzeit laufe der Antrag auf Abriss des Altgebäudes – etwas, das es noch nicht allzu lange gebe. Doch der Bürgermeister rechnet damit, dass das Haus 2018 noch stehen wird. Bewirtschaftet werde das Gebäude über die evangelische Altenhilfe St. Georgen und die Sozialstation St. Marien – "Einrichtungen, die man kennt", warb Wörpel.

Voran gehe es aber mit dem Dorfplatz. Nach einem Architektenwettbewerb werde in der Gemeinderatssitzung im November entschieden, welcher Vorschlag weiter verfolgt werden soll. "Wir werden dafür sorgen, dass auch Menschen mit Rollatoren keine Hindernisse finden", betonte er. Im Moment werde aus diesem Grund die "Landpost" zunächst entkernt. Vor dem Winter soll sie "bodeneben" sein. Auch in andere Dinge wurde und wird investiert: Eine Schneekanone sorgt für weiße Pracht am Dobellift. Zur Verschönerung des Dorfbilds soll eine einheitliche Beschilderung die Wege weisen.

Der Ortseingang aus Richtung Furtwangen und St. Georgen sei derzeit bereits so gestaltet, wie der aus Richtung Triberg. Allein der Inhalt der Schilder fehle noch. Fahnenmasten seien aufgestellt. Einheitlich sollen an den beiden Ortseingängen sowie am Rathaus dieselben Fahnen grüßen. Bereits neu gestaltet sei die "Tourist-Information".

Erfreulich sei die Bevölkerungsentwicklung. Allerdings werde dies eine Herausforderung in Sachen Kinderbetreuung. Nach wie vor Thema sei die medizinische Versorgung: "Halten Sie ihrem Hausarzt die Treue. Nur eine gut besuchte Praxis lässt sich vielleicht an den Mann bringen", forderte Wörpel die Senioren auf. Die "Nahwärme" sei derzeit auf Eis gelegt, da die derzeit günstigen Preise für Gas und Heizöl dieses Vorhaben massiv behinderten. Dafür werde die Wasserversorgung mit der interkommunalen Zusammenarbeit mit Furtwangen auf neue, sichere Beine gestellt. Eine Herausforderung werde in der kommenden Zeit das schnelle Internet werden. "In den nächsten Jahren wird man im Dorf viele Bagger sehen", schmunzelte Wörpel. Den Trend "Wandern" empfinde er als gut. Allerdings gehe dabei nichts mehr ohne zertifizierte Wanderwege. Hier wolle die Gemeinde mit einem exklusiven Premium-Wanderweg Maßstäbe setzen. In diese Richtung tendiere auch der Umbau des Freibads in ein Naturbad. Wenn die Zuschüsse kämen, werde man schnell starten. "Wir haben in den vergangenen Jahren Schulden abgebaut. Allerdings wird das unter Umständen nicht so bleiben. Man könne sich auch "kaputtsparen", erläuterte der Schultes den Senioren.

Angesprochen wurde auch das Thema Flüchtlinge: Derzeit gebe es eine fünfköpfige Familie, die zugewiesen wurde, sowie zwei Personen, die sich selbst Wohnraum gesucht hätten.