"Ölmühle"-Wirt Torsten Broß hat gut lachen: Im Mai feiert er das "50-Jahr-Jubiläum" der Gastwirtschaft. Neben seinem zweiten Back- und Kochbuch gibt es dazu Spezialitäten wie spezielle Schlichem-Wurstsorten, einen hauseigenen Kräuterlikör sowie Schlichem-Anisschnitten. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

50 Jahre "Ölmühle": "Was darf’s sein?" fragen Torsten Broß und Marcel Schätzlein-Broß zum Jubiläum

Von Bernd Visel

"Mit viel Herzblut" sei ihr zweites Back- und Kochbuch geschrieben worden, sagen Torsten Broß und Marcel Schätzlein-Broß. Dieses ist nun rechtzeitig zum 50-Jahr-Jubiläum der "Ölmühle" am 27. und 28. Mai herausgekommen.

Schömberg. 120 Seiten umfasst das Back- und Kochbuch unter dem Titel "Was darf’s sein?", das 114 Rezepte beinhaltet. Aber nicht nur diese, auch Fotos, Sprichwörter, Weisheiten sowie Gedichte wie "Herbsterwachen in Frankreich", das Broß selbst geschrieben hat, zieren das Büchlein, dessen farbiges Cover heimische Kräuter, ein Besteck und ein Bild der beiden Buchautoren zeigt.

"Wir legen Wert auf eine bodenständige Küche mit Zutaten aus der Region", sagt Broß. Und noch eins möchte er mit seinem zweiten Back- und Kochbuch, das erste ist 2013 unter dem Titel "Natur frisch auf den Tisch" erschienen, erreichen: die Leser in Zeiten von Fast-Food dazu animieren, die Rezepte nachzukochen und sich wieder mehr auf regionale Spezialitäten zu besinnen.

Für das neue Büchlein gibt es schon zahlreiche Vorbestellungen, "sogar aus Paris", betont Broß. Verkauft wird es ab dem "Ölmühle"-Jubiläum. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt wieder dem Förderkreis krebskranke Kinder in Tübingen zu.

Das Koch- und Backbuch beinhaltet Rezepte für saisonales, regionales und internationales Gebäck sowie für viele schmackhafte Gerichte. Die Rezepte für die "Hefe-Osterhäsle" und die "Windbeutel" stammen etwa vom Vater des "Ölmühle-Wirts", Edmund Broß; dasjenige fürs "Sulzfleisch" von Broß’ ehemaliger Nachbarin Maja Nachtrieb. "Da ist für jeden Geschmack etwas dabei", befindet der Gastronom, Koch und Bäcker. Und tatsächlich: so finden sich neben "Knauzenweckle" und "Bibelelskäs" auch "Afrikanische Fladen" und "Thailändisches Naanbrot", neben "Omas Bayrisch Kraut" und "Fischpflanzerl" auch "Bolognese-Ragout Sarda" oder "Karotte aus Usbekistan". Mehr noch: auch Mai-Wein-Bowle, Jagertee oder Holunderblütensirup können ausprobiert werden.

Das Jubiläum "50 Jahre Gaststätte Ölmühle" wird am Freitag, 27. Mai, mit einem Empfang für geladene Gäste eröffnet. Mit dabei ist der "Projektchor Oberes Schlichemtal" sowie der Bisinger Sänger Charlie Baker. Am Samstag, 28. Mai, steigt ab 19 Uhr die "Hello-Summer-Party" mit der Band High Five. Der Eintritt kostet fünf Euro. Ansonsten ist normaler "Ölmühle"-Betrieb unter Mithilfe des Schömberger Eisstock-Schießclubs.

Zum Jubiläum bietet Broß zudem einige Spezialitäten an wie den hauseigenen Kräuterlikör "Mühlegeist". In Zusammenarbeit mit Sven Balzer von der Dotternhausener Metzgerei Zur Rose und der Touristikgemeinschaft Oberes Schlichemtal soll zudem der Schlichemwanderweg besser vermarktet werden. So wird es die Schlichemwanderwurst, Schlichemweg-Anis-Schnitten sowie den Schlichemweg-Trunk (Schlehe mit Rum) geben.

Torsten Broß hat das Gasthaus am 1. Oktober 1999 von Renate Eckenweber erworben. Deren Mutter Ella Böttrich wandelte die ehemalige Ölmühle 1966 in eine Gaststätte um.

Broß hat in den vergangenen 17 Jahren die "Ölmühle" Schritt für Schritt zu einem bekannten Ausflugs- und Familienlokal samt Catering ausgebaut. So wurde das Backhäusle erstellt, im Biergarten eine Freilichtbühne eröffnet und 2006 die Gaststätte großzügig erweitert. Heute verfügt diese über 105 Sitzplätze im Innern sowie über 150 Sitzplätze im Biergarten mit Kinderspielplatz.