Würde ein Tisch vor dem Haus den Durchgang für Kinderwägen behindern? Wohl kaum, meinen die Gemeinderäte. Denn rechts stehen die Pfosten so nahe am Gehweg, dass ein Durchkommen sowieso nicht möglich wäre. Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat befürwortet Antrag des "Kanone"-Betreibers / Verkehrsbehörde hatte zunächst abgelehnt

Von Gert Ungureanu

Schömberg. Letzte Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause: Neben dem Sechsfamilienhaus in der Rauchwinkelgasse 3 sind etliche andere Bauvorhaben auf der Tagesordnung gestanden.

Bereits zum zweiten Mal lag dem Schömberger Gemeinderat ein Antrag des Betreibers der "Kanone" in der Kirchgasse 2 vor. Der Gastronom möchte täglich bis 22 Uhr einen Tisch vor die Wirtschaft stellen, der nachts wieder weggeräumt wird, um nicht späten "Heimkehrern" einen Platz zum Verweilen und Lärmen zu bieten. Das Verkehrsamt habe es abgelehnt und angeregt, die "Gartenwirtschaft" auf die andere Seite des Gebäudes zu verlegen. Denn an dieser Ecke, wo der Wirt den Tisch haben möchte, könne man unter Umständen mit dem Kinderwagen nicht mehr durch und müsse auf die Straße ausweichen.

Das Argument wollte den Räten nicht in den Kopf: Die Metallpfosten zwischen Gehweg und Fahrbahn seien an der Gebäudeecke sowieso so nahe an der Wand, dass man mit dem Kinderwagen auf die Fahrbahn ausweichen müsse, argumentierten sie und forderten eine Verkehrsschau vor Ort anstatt einer Entscheidung im Landratsamts.

Der Antrag an die Verkehrsbehörde geht also noch einmal raus – allerdings mit wenig Hoffnung von Seiten der Verwaltung, dass die Behörde beim zweiten Mal anders entscheiden könnte.

Einen zweiten Anlauf gibt es auch, was die Bauschutt-Recyclinganlage angeht, welche die Firma Nagel auf dem eigenen Gelände in der Zeppelinstraße 5 aufstellen und voraussichtlich bis zum Jahresende betreiben möchte. Beim ersten Mal hatte es geheißen, dass eine befristete Aufstellung der Anlage nicht möglich sei. Vorschlag: die Genehmigung jetzt zu erteilen.

Befürwortet wurde auch der Bauantrag des Autohauses Weinmann, einen Teil des ehemaligen Neukauf-Gebäudes als Ausstellungshalle für Fahrzeuge zu nutzen und entsprechend umzubauen. Nebenbei bemerkte Gemeinderat Marc-Oliver Schwarz, dass der Umbau ja bereits laufe, und sein Ratskollege Sascha Ströbel kommentierte, dass die "normale" Vorgehensweise bei Bauanträgen eigentlich eine andere sei. Bürgermeister Karl-Josef Sprenger konterte schmunzelnd, dass man in der letzten Sitzung vor der Sommerpause auch mal "freundliche" Entscheidungen treffen wolle.

Freundliche Entscheidungen gab es auch, was "jede Menge Umbauten" am "Dal Maestro", ehemals "Heiners Lokäle", betraf: Anbau eines Lagers, Erweiterung der Theke, Terrassenüberdachung und Windfang sind weitgehend fertig und jetzt auch genehmigt.