Der Celllist Gregor Pfisterer sorgte für ein neuartiges Klangbild und bereicherte das Jahreskonzert. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Jahresabschluss der Stadtkapelle Schömberg ergänzt der Cellist Gregor Pfisterer die Darbietungen

Von Elena Riedlinger

Schömberg. Traditionelle Blasmusik und Cello sind eine ungewöhnliche, aber reizvolle Kombination, wie die Stadtkapelle Schömberg bei ihrem Jahreskonzert zeigte.

Doch nicht nur der Gastauftritt des Cellisten Gregor Pfisterer sorgte für einen Konzertabend der besonderen Art. Es war auch das erste Konzert der beiden neuen Dirigenten Linda Rieger (Jugendkappelle) und Thomas Scheiflinger (Stadtkapelle). Dies hatte viele neugierige Zuhörer in die Stauseehalle gelockt.

Die Jugendgruppe unter der Leitung von Ines Saffrin eröffnete den Abend und hatte sich an das Thema angepasst. Sie präsentierten unter dem Motto "Jugru meets Classic" eine Suite in drei Sätzen mit bekannten Klassikern der Musikgeschichte. Für viele der Kinder war es der erste Auftritt, den sie trotz der kurzen Probezeit seit der Sommerpause bravourös meisterten.

Mit 21 neuen Mitgliedern hat sich auch die Jugendkapelle im vergangenen Jahr stark verjüngt. Erstmals dirigiert von Linda Rieger, bewies aber auch sie souverän ihr Können mit einem kurzweiligen Programm unter dem Motto "Heldenmelodien".

"Summon the heroes" wurde anlässlich 100 Jahren Olympische Sommerspiele komponiert und ist ein Aufruf an die Sportler zum Kampf um Medaillen. Weiter ging es mit James Bond: In "Skyfall" erklang die Titelmelodie dieses Films, während im Hintergrund Fragmente des allbekannten Bond-Motivs zu erkennen waren. Passend dazu verwandelten sich die Jugendlichen in Geheimagenten und spielten mit Sonnenbrillen. Drittes Stück der Jugendkapelle war "Hawaii Five-O", Titelmusik zu der gleichnamigen Krimiserie – ebenfalls eine Heldengeschichte. Der Auftritt wurde mit großem Applaus belohnt.

Im zweiten Konzertteil stellte die Stadtkapelle ihren neuen Dirigenten Thomas Scheiflinger vor. Mit "Another Opening" des österreichischen Komponisten Fritz Neuböck lieferte sie einen grandiosen Auftakt.

Mit dem zweiten Stück führte die Stadtkapelle ihre Zuhörer mitten auf ein Schlachtfeld in Österreich. In "Tirol 1808" stellt Sepp Tanzer in drei Sätzen den Tiroler Volksaufstand und dessen kriegerische Auseinandersetzungen dar.

Es folgte der eigentliche Höhepunkt des Abends: Der Cellist Gregor Pfisterer nahm seinen Platz auf der Bühne ein und sorgte für ein neuartiges Klangbild während der folgenden zwei Stücke. In der Filmmusik "Schindlers List" von John Williams brillierte er und zog die Zuschauer in den Bann der ergreifenden Melodie. Mit "Kol Nidrei" von Max Bruch folgte eine romantische Komposition aus jüdischen Festgesängen, die durch den warmen, dunklen Celloton stimmungsvoll wiedergespiegelt wurden. Orchester und Cellist ergänzten sich zu einem besonderen und schönen Gesamtklang.

Mit ganz anderen Klängen folgte "African Symphony". Als letztes Stück stand "Robin Hood" in einer Bearbeitung von Erick Debs auf dem Programm. Es enthält die Melodie des Welthits "Everything I do".

Der Vorsitzende Stefan Bauser freute sich über das gelungene Konzert und bedankte sich vor allem beim Dirigenten Scheiflinger für dessen großes Engagement in den vergangenen Wochen. Das "große Erbe" als Nachfolger von Hans-Walter Berg führe dieser erfolgreich fort. Gregor Pfisterer Leistung am Cello wurde vom Vorstand und mit großem Applaus des Publikums gewürdigt.

Schließlich bot das Orchester noch eine Zugabe gemeinsam mit ihrem Gastcellisten und den Marsch "Mein Regiment" dar. Viele der Gäste blieben danach noch in der Stauseehalle, um gemeinsam mit den Musikern die gelungene Premiere einer neuen Periode des Orchesters zu feiern.