Anette Schwenk sitzt an ihrem Schreibtisch, nimmt Anrufe von Hilfesuchenden entgegen und koordiniert die Einsätze der Nachbarschaftshilfe Schömberg. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwenk: Nachbarschaftshilfe Schömberg sucht weitere ehrenamtliche Helfer / Betreuungsleistungen ausgeweitet

Von Bernd Visel

Schömberg. Die Nachfrage nach Hilfeleistungen nimmt zu, weil nun auch Menschen bei rein körperlicher Beeinträchtigung sowie Demenzkranke zusätzliche Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen können. "Die Nachbarschaftshilfe benötigt dringend weitere Helfer", sagt Einsatzleiterin Anette Schwenk.

2009 ist die Nachbarschaftshilfe in Schömberg gegründet worden. Trägerin ist die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul. Das Einzugsgebiet erstreckt sich laut Schwenk auf die Gemeinden im Oberen Schlichemtal mit Ausnahme von Dotternhausen, Dormettingen und Dautmergen, wo es das soziale Netzwerk "SonNe" gibt. Aber auch in den Rottweiler Teilgemeinden Neukirch und Zepfenhan ist die Schömberger Nachbarschaftshilfe im Einsatz.

Und die Fallzahlen sowie die Zahl der Einsatzstunden steigen stetig. So sind laut Anette Schwenk im Jahr 2014 rund 2300 Einsatzstunden angefallen, bis Mitte 2015 bereits mehr als 2000. Daher, so die Einsatzleiterin, seien weitere Helfer nötig, zumal nicht jeder für jeden Hilfsdienst einsetzbar sei und viele auch zeitlich eingeschränkt seien.

17 Helfer sind derzeit im Einsatz

Derzeit sind 17 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, 14 Frauen und drei Männer im Alter zwischen 40 und Mitte 70. "Zweimal pro Jahr bieten wir für die Helfer Fortbildungsmaßnahmen an, einmal im Jahr gibt es ein gemütliches Beisammensein für die Ehrenamtlichen", sagt Schwenk.

Die Helfer erhalten eine Aufwandsentschädigung sowie Fahrtkosten. Sie kümmern sich derzeit um mehr als 20 Menschen, die Unterstützung im Alltag benötigen und bei der Nachbarschaftshilfe vorstellig geworden sind.

Und diese Hilfe kann von ganz unterschiedlicher Art und Dauer sein. "Manche Kunden betreuen wir schon seit einigen Jahren, andere nur für eine bestimmte Zeit oder tageweise, etwa wenn Angehörige im Urlaub sind.

Die Palette reicht von der Betreuung mit Vorlesen und gemeinsamem Spielen bis hin zur Hilfe beim Einkaufen, bei Behördengängen, Arztbesuchen oder im Haushalt. Für Demenzkranke bietet die Nachbarschaftshilfe spezielle Förderspiele an.

Mit der Änderung des Paragrafen 45 des Sozialgesetzbuchs wird der Personenkreis, der Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen hat, erweitert worden. Künftig können auch Menschen bei rein körperlicher Beeinträchtigung sowie Demenzkranke zusätzliche Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen.

Pflegende Angehörige werden entlastet

Diese Leistungen sollen vor allem die pflegenden Angehörigen entlasten und können von der Nachbarschaftshilfe erbracht werden, weil diese als eine "Hilfseinrichtung für niederschwellige Betreuungsangebote" anerkannt worden ist.

Weitere Informationen: Anette Schwenk, Telefon 07427/91 43 09, E-Mai: schwenk@nachbarschaftshil fe-schoemberg.de