Sie nahmen die Bundestagsabgeordnete in ihre Mitte: Bettina Mettler, Siegfried Wankmüller, Saskia Esken, Susanne Ring und Andreas Sehburger (von links). Foto: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

Windkraft könnte Geld bringen / Kinderbetreuung kostet

Von Marija Mikulcic

Schömberg. Die Sorgen und Nöte von Kommunen kennt Saskia Esken aus erster Hand. Sieben Jahre saß sie für die SPD im Bad Liebenzeller Gemeinderat.

Seit 2013 ist Esken Bundestagsabgeordnete in Berlin. Am Montag kam sie zum Antrittsbesuch nach Schömberg. In Empfang genommen wurde Esken von Bürgermeisterin Bettina Mettler, von Susanne Ring, der Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Schömberger Gemeinderat, vom Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Andreas Sehburger und von Langenbrands Ortsvorsteher Siegfried Wankmüller. Großen Raum nahm bei der Zusammenkunft vor allem das Thema Schulentwicklung ein. Ähnlich relevant für den Nachwuchs Schömbergs und der umliegenden Höhengemeinden waren die Punkte Kindergärten und Kinderbetreuung. Weiterhin zur Sprache kamen bei dem Treffen die Themen Infrastruktur und Sanierungen, die Aussicht auf Breitbandversorgung und die Situation der Asylbewerber.

Natürlich wurde auch über "Windkraft" debattiert. Dieses Thema beschäftigt nicht nur den Teilort Langenbrand intensiv, sondern die gesamte Gemeinde. Die Versammelten eint hierbei die Ansicht: Sollte die Bürgerinitiative, die den Bau der Windkraftanlagen verhindern will, ihr Anliegen durchsetzen, bedeute das für Anlieger und Kommune zweierlei: Zum einen verlöre Schömberg sein Mitspracherecht in Bezug auf den Standort. Die Anlage dürfte dann überall auf Langenbrander Gemarkung entstehen, wo günstiger Wind weht. Sie müsste nicht mehr auf einer der Vorrangflächen gebaut werden, die man im Vorfeld im Einvernehmen mit Grundstückseignern ausgewiesen habe. Die Runde mahnt: Entstehe die Anlage auf einer der Vorrangflächen, gälten schärfere – und damit für Anlieger vorteilhaftere – Kriterien. Beispielsweise müsste der Mindestabstand zu Wohnhäusern 1000 Meter betragen. Dies wären 300 Meter mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Distanz von 700 Metern. Die zweite Konsequenz aus einem Erfolg für die Bürgerinitiative wäre: Schömberg würde aus dem ohnehin anzunehmenden Bau der Windräder keinerlei finanziellen Nutzen ziehen. Dies. so der Kreis um Esken, gälte es für Bürger und Anlieger zu bedenken, wenn sie zur Abstimmung gingen.

Aus dem Treffen mit Saskia Esken ging jedenfalls unmissverständlich hervor: "Die Finanzen sind überall vordringliches Thema". Gerade bei der Kinderbetreuung hat die Gemeinde besonders gute Werte vorzuweisen. Die Bürger sind hochzufrieden.

Das Ganze hat allerdings seinen Preis. Fast 4600 Euro pro Kind muss die Gemeinde im Jahr drauflegen. Dieses Geld landet nicht von allein in der Kasse.