Ist die Sanierung des Minigolfplatzes wichtiger als ein neuer Weißtannen-Erlebnispfad? Um diese Frage ging es in der Schömberger Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Foto: Fritsch

Kurort Schömberg will touristisches Profil schärfen. Touristikleiterin Christina Lennhof stellt Projekt vor. Kosten: 53.000 Euro.

Schömberg - Der heilklimatische Kurort Schömberg will sein touristisches Profil schärfen. Der Gemeinderat beschloss deshalb in seiner Sitzung am Dienstagabend den Bau eines Weißtannen-Erlebnispfades.

Das Projekt wird noch in diesem Jahr realisiert. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, bei der Leader-Aktionsgruppe Nordschwarzwald einen Förderantrag zu stellen. Darüber hinaus soll sich die Werkgruppe Grün aus Bad Liebenzell um die Planung kümmern sowie ein Leistungsverzeichnis erstellen.

Für Konzept und Planung fielen bereits Kosten in Höhe von rund 22 .000 Euro netto an. Die Gemeinde erhielt einen Zuschuss in Höhe von circa 12 .000 Euro. Nach der derzeitigen Kalkulation kostet der Erlebnispfad rund 53. 000 Euro inklusive eines Verkaufsautomaten, dessen Anschaffung sich im Laufe der Zeit amortisieren soll. Für das Leistungsverzeichnis werden 2200 Euro fällig.

Die Touristik und Kur hofft, dass 50 bis 60 Prozent der Nettokosten über Zuschüsse gedeckt werden können, heißt es in der Sitzungsvorlage zur Kostensituation. Nach den Worten von Christina Lennhof, Leiterin der Touristik und Kur, ist der Pfad sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet.

Gemeinderat Steffen Linder (CDU) fragte, wie es mit der Pflege aussieht. Er selbst habe bei einem Urlaub in Südtirol gesehen, wie Stationen eines Pfades durch Paten gepflegt würden. Auch Linders Fraktionskollege Andreas Ehnis mahnte, zumindest zu versuchen, Paten zu finden. Wenn er nicht gepflegt werde, habe man keine Freude daran. Jürgen Krauth-Kopp (Unabhängige Wählervereinigung) regte an, in dieser Frage auch Vereine anzusprechen. Lennhof begrüßte diese Idee. Die Touristik und Kur werde versuchen, dies zu realisieren.

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger wollte wissen, wie der Pfad in das bestehende Wegenetz integriert werde und ob er nur zu einer bestimmten Zeit begangen werden könne. Anfang und Ziel lägen entweder im Kurpark in der Nähe des Generationen-Aktiv-Parks oder am Lindenplatz, antwortete die Touristikchefin. Es müssten keine neuen Wege angelegt werden. Der Weißtannen-Erlebnis-Pfad werde in das bestehende Netz integriert. Lennhof versicherte, dass der Weg zu jeder Jahreszeit begangen werden könne.

Zillinger blieb dennoch skeptisch. Er befürchtete, dass Besucher den Pfad ein einziges Mal anschauen würden und dann nicht mehr kämen: "Es gibt diese Pfade in Hülle und Fülle. Sie sind sehr schnell out." Wie schaffe man eine gewisse Nachhaltigkeit, fragte Zillinger. Zudem ist nach seiner Auffassung das geplante Projekt zu sehr ein Lehrpfad. Es sollte noch stärker ein Erlebnispfad sein. Ihm persönlich liege der Minigolfplatz näher am Herzen.

Darüber hinaus wies Zillinger auf die sehr bescheidene Haushaltslage der Gemeinde hin: "Uns brechen die Einnahmen weg. Die Belastungen werden dagegen größer." In diesem Zusammenhang sprach er die Lohnforderungen der Kinderbetreuerinnen an.

Sein Fraktionskollege Udo Bertsch dagegen sieht in dem Weißtannen-Erlebnispfad eine ganz gute Sache. Er glaubt, dass dadurch viele Leute aus der Region nach Schömberg. Ihn stört aber dass der Verkaufsautomat im Wald liegt. Er fürchtet, dass er beschädigt werden könnte. Beim Minigolfplatz wäre nach seiner Meinung schon einiges gewonnen, wenn dieser bepflanzt würde.

Zustimmung kam vonseiten der SPD. "Wir sehen das sehr positiv", sagte Gemeinderätin Ilse Nonnenmann. Wolfgang Klasen glaubt, dass Interessierte den Pfad nicht nur einmal sehen wollten. So könne man ihn zu verschiedenen Jahreszeiten besichtigen. Letztendlich stimmte das Gremium dem Projekt zu. Lediglich Andreas Ehnis sprach sich dagegen aus.