"Was ist eigentlich Weihnachten?" fragen sich Lars, der kleine Eisbär, und sein Freund Robbie, als sie im Schnee einen Baum finden, der eigentlich als Weihnachtsbaum dienen soll. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kleiner Eisbär Lars besucht den "kinder.kultur.klub" Schömberg / Friedvolles Fest auch am Polarkreis

Von Andrea Fisel

Schömberg. Lars, der kleine Eisbär, verhält sich wie viele Menschenkinder auch: Er spielt gerne, er ist oft übermütig, er hört neugierig zu, er möchte mit seinen Freunden zusammen sein und er braucht ältere, erfahrenere Begleiter, die ihm helfen, sich im Leben zurecht zu finden.

Bei der Geschichte "Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär", die das Wittener Kinder- und Jugendtheater im Rahmen der Veranstaltungsreihe "kinder.kultur.klub" im Kurhaus Schömberg spielte, traten alle jene bekannten Eigenschaften zutage, die den unternehmungslustigen Eisbärenjungen für Kinder und Erwachsene gleichermaßen so liebenswert erscheinen lassen.

Ob er nun mit Freund Robbie Schneekugelwettkullern veranstaltete oder sich mit einem stacheligen Nadelbäumchen beim Popieksen vergnügte, die Kinder auf dem Boden im Zuschauerraum hätten am liebsten mitgespielt.

Während die beiden Freunde auf der Bühne lustig mit dem Bäumchen herumtobten, das zuvor einem Eskimo vom Schlitten gefallen und eigentlich als Weihnachtsbaum vorgesehen war, tauchte unvermittelt die ernsthafte Frage auf. "Was ist denn eigentlich Weihnachten?" Nach einigen Überlegungen beschlossen Lars und Robbie, mit Orka, dem Schwertwal in die Menschenstadt zu reisen. Dort wollten sie Nanuk, den Schlittenhund fragen, ob er wisse, was Weihnachten sei.

Nach mehreren überraschenden Begegnungen und wenig aufschlussreichen Gesprächen im Laufe seiner Reise traf Lars schließlich auf Nanuk. Unterwegs hatte ihm der ängstliche Schneehase Hugo erzählt, Weihnachten hätte etwas mit Verstecken und Suchen zu tun. Der einsame Kater Jonny hatte versucht, mit einem Schifferklavier seine Traurigkeit zu überspielen. Und Ole, ein etwas tollpatschiger, Schneemobil fahrender Polarforscher, hatte endlich den Mut gefunden, seine Kollegin Uta, für die er schon lange heimlich schwärmte, in die Polarstation einzuladen, um mit ihr zusammen Weihnachten zu feiern.

So richtig wusste Lars jedoch immer noch nicht, was Weihnachten ist. Doch Nanuk versicherte ihm: "Es ist das schönste Fest, das es gibt!" Alle seien glücklich und hätten sich furchtbar lieb, es gäbe Geschenke, Kerzen würden brennen und das Essen stehe bereit. Als Lars dann genau diese Dinge in der unbemannten Polarstation vorfand, war er endgültig überzeugt, dass jetzt und hier Weihnachten sei. Voller Freude machte er sich über alles her, was Ole bereits für die Feier mit Uta vorbereitet hatte. Doch erst durch seinen Schaden, den er angerichtet hatte, erkannte der kleine Eisbär letztlich, was an Weihnachten wirklich wichtig ist. Uta gestand nämlich dem entsetzt dreinblickenden Ole, dass es für sie das schönste Weihnachtsgeschenk sei, dass er sie überhaupt eingeladen habe. Weil Lars seine Freude nun auch mit anderen teilen wollte, lud er seinen Freund Robbie zum Feiern ein und gemeinsam sangen sie: "Fröhliche Weihnacht und Friede auf Erden in der schönsten Zeit im Jahr."