Starke Typen, spannende Story und sprühender Wortwitz - Klaus Bäuerle machte am vergangenen Samstag nicht nur die Männer glücklich. Foto: Schwarz Foto: Schwarzwälder-Bote

Klaus Bäuerle gibt in seinem Programm Antworten

Von Elisa Schwarz Schömberg. Kabarettisten, die auf der Bühne über das Rätsel des Glücks plaudern, laufen oft Gefahr, ihre Zuhörer unglücklich zu machen. Unzählige Glücksratgeber, Workshops und Sendungsreihen im Fernsehen scheinen der Suche nach dem individuellen Glück vor allem eines zu nehmen – den Reiz.

Anders ist das bei Klaus Bäuerle: Mit sprühendem Wortwitz und einer spannenden Story bewies er auf der Seh(e)-Bühne in Schömberg, wie viel Spaß das Mysterium des Glücks bereiten kann, wenn man sich nur mit genügend humoristischem Tiefgang auf Spurensuche begibt. "Das Geheimnis glücklicher Männer" lautet sein aktuelles Programm und erzählt von drei Männern, die sich fernab ihrer Frauen an einem Wochenende in einem Kloster treffen. Dort versuchen sie im Yogakurs oder in der freien Natur zu ergründen, was sie im Tiefsten ihrer Seele zusammenhält. Mit unglaublicher Wandlungsfähigkeit schlüpfte Bäuerle in die Welt der drei Männer und zeigte in seinem kurzweiligen Programm die Interpretationsvielfalt des individuellen Glücks.

Der intellektuelle Single Hans philosophiert über die Freude an der Schreibtätigkeit, über das Gefühl "schwanger mit einem Buch oder einer Idee zu sein, Heißhungerattacken nach Gugelhupf mit Senf zu verspüren und gelegentlich erbrechen zu müssen". Das Gehirn sei schließlich "der Eierstock des Mannes". Drei Dinge vollenden nach Hans das Glück: die Liebe, die berufliche Karriere und Kinder. Letzteres findet der aufgedrehte Halbwüchsige Oliver eher nicht so "geil".

Seine Freundin wurde ungewollt schwanger, dabei hätte ihm doch "eine halbe Befruchtung" gereicht. Sein individuelles Glück schleppt Oliver lässig in der Tasche mit sich herum – sein Handy. "Außerdem macht illegal Musik runterladen voll happy, Beziehung und so ist auch voll schön, und ein bisschen chillen ist super geil." Horst, ein tüchtiger Geschäftsmann mit Landrover, hat eine Pille entwickelt, die ein Glückspräparat enthält und Männer auch dann noch zufrieden macht, wenn sie ihre Frauen sehen. Blöd nur, dass es zu unangenehmen Nebenwirkungen wie affektiertes Auflachen mit Erbrechen kommt.

Kultur, Kunst, Lyrik, Sport, Fitnessstudio, Vierradantrieb, Hildegard-von-Bingen-Tee – das Glück, da sind sich die drei Glücksjäger sicher, kann überall schlummern. Horst schien schließlich zu wissen, auf was es ankommt in einer glücklichen Beziehung: "Mal ein Lob, eine nette Bemerkung oder ein Kompliment, nicht immer dasselbe, sondern subtil variiert." Da applaudierten vor allem die Frauen im Publikum – trefflicher konnte das Geheimnis glücklicher Ehefrauen am Internationalen Frauentag nicht beschrieben werden.